
Spielbericht FC Gunzwil:
Der FC Gunzwil ist im Heimspiel gegen den FC Hitzkirch trotz deutlichem Chancenplus nicht über ein enttäuschendes Remis hinausgekommen. Auch die Leistung war keineswegs überragend und trotzdem wäre heute Abend deutlich mehr drin gelegen. Abhaken und nach vorne schauen heisst jetzt die Devise.
Gunzwil rennt vergeblich an
Die Michelsämter versuchten von Beginn an dem Spiel den Stempel aufzudrücken. Schon bald kamen die Kramis-/Kappeler-Jungs zu ersten Chancen sündigten jedoch zum teil aus besten Positionen. Dies sollte (leider) nicht nur in der Anfangsphase so bleiben. Gunzwil hatte Mühe damit, ein spielerisch gepflegtes Spiel aufzuziehen und kam vor allem auch dank dem Gegner zu zahlreichen weiteren Chancen in der 1. Halbzeit. In der 19. Minute hatte Matias Nurmi bei einem Lattenschuss Pech.
Auch in den kommenden Minuten blieb Gunzwil die deutlich gefährlichere Mannschaft. Die Seetaler hatten ihre beste Gelegenheit in der 9. Minute, als man Langenstein gewähren liess und dieser seinen Ball nur knapp am rechten Pfosten vorbeischlenzte. In der Schlussviertelstunde vergaben diverse Gunzwiler Spieler weitere gute bis sehr gute Chancen und man konnte es kaum glauben, aber zur Pause stand auf beiden Seiten immer noch die null.
Michelsämter am Schluss froh um einen Punktgewinn
Auch in der 2. Halbzeit hatten die Michelsämter ein Chancenplus, taten sich aber äusserst schwer einen kühlen Kopf vor dem Tor zu bewahren. Leider war auch die Körpersprache des Heimteams keine besonders Gute an diesem Abend und so kam auch der Gast aus Hitzkirch langsam zu 1, 2 Abschlüssen. In der 54./55. Minute hatten die Gäste gleich eine Doppelchance und wären beinahe in Führung gegangen. Auch Gunzwil hatte weitere Chancen, konnte aber weiterhin nicht reüssieren. Ab der 60. Minute wurde es vor beiden Toren immer ruhiger und das Geschehen verlagerte sich vorwiegend ins Mittelfeld.
In der 74. Minute gab es eine Szene, welche zusammenfassend für den ganzen Abend genommen werden konnte. Matias Nurmi zog alleine auf Badic los und haute den Ball meterweise über das Tor und vergabe die nächste Topchance. So kam es wie es kommen musste. In der 80. Minute entwischte Ürkmez der ansonst sicheren Defensive von Gunzwil und schob zur vielumjubelten 0:1-Gästeführung ein. Dies schien endlich den Kampfgeist von Gunzwil geweckt zu haben. Die Körpersprache war plötzlich besser und die Kramis-Elf drückte nun vehement auf den Ausgleich. In der 84. Minute konnte Elia Ramundo im Strafraum nur noch regelwidrig gestoppt werden. Routinier Fischer übernahm die Verantwortung und verwandelte den fälligen Foulelfmeter souverän zum 1:1. Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch und es hätte zum Spiel gepasst, wenn einem Team noch der Lucky-Punch gelungen wäre. Am Schluss blieb es aber beim aus Gunzwiler Sicht enttäuschenden 1:1-Unentschieden.
Derby-Time gegen Hildisrieden
Die Kramis-/Kappeler-Jungs müssen diese Partie möglichst schnell abhaken, gut analysieren, hart trainieren und nach vorne schauen. Bereits am kommenden Freitag, 14. Oktober geht es um 20.00 auswärts beim Hildisrieder SV weiter. Gegen den Kontrahenten aus der gleichen Region spielten die Michelsämter zuletzt 2008 (Cup) in einem Ernstkampf. Der HSV ist sportlich gesehen im Moment eher in einer schwierigen Lage. Allerdings darf man nicht vergessen, dass «Höudi» ein sehr, sehr junges Team hat und man vermutlich von Anfang an wusste, dass es nicht einfach werden würde in der 3. Liga. Die Michelsämter werden aber eine Leistungssteigerung benötigen, damit drei Punkte im Bereich des Möglichen liegen. Unterstützt die Mannschaft auswärts in Hildisrieden mit einem kräftigen «Hopp Gonzbu!».
Spielbericht FC Hitzkirch: 1 Punkt als Balsam auf die Seele
Trotz grossem Verletzungspech erkämpfte sich der FCH auf der Gunzwiler Linden einen nicht budgetierten Punkt. Spielerisch blieb noch immer vieles im Argen, für die Moral aber war dieser gewonnene Punkt Gold wert.
Am Ende des nervenaufreibenden Spiels lagen sie sich endlich mal wieder in den Armen und feierten noch auf dem Spielfeld den einen Punkt, als ob man eben einen Pokal oder eine Meisterschaft gewonnen hätte. Ein Punkt zwar nur, aber ob des Spielverlaufs und den vergangenen, schwierigen Wochen mit vielen Niederlagen und noch viel mehr Gegentoren ein sehr wertvoller Zähler, der dem gebeutelten Team neues Selbstvertrauen geben kann und der für die restlichen Spiele der Vorrunde eine Trendwende sein kann. Ein Punkt, so glücklich er vom Spielverlauf her auch war, der auf Grund der kämpferischen Leistung und dem Glanztag von Hüter Nermin Badics irgendwie trotzdem verdient war. Trainer Beni Lustenberger war nach dem Spiel erfreut über den gewonnenen Punkt. « Wir haben heute mit viel Leidenschaft, Kampf und grossem Willen das Schlachtenglück auf unsere Seite gezwungen.» Und betonte danach aber 0bjektiv: «Klar hätten wir dieses Spiel heute auch deutlich verlieren können.»
Für Lustenberger begann das Spiel schon mit viel Ungemach. Schon in der Startphase (7. Marc Syfrig, 16. Silvan Jung) musste er verletzungsbedingt mehrere Wechsel und Umstellungen vornehmen. Und zu allem Übel fiel auch Aussenverteidiger Marcel Erni noch vor der Pause (39.) aus. Aber dank dem Chancenwucher der Einheimischen und dem überragenden Goalie Badic retteten sich die die Seetaler mit einem 0:0 in die Pause.
Im zweiten Umgang waren die Gäste dann nach einer Neusortierung deutlich besser auf den Gegner eingestellt und wären beinahe in Führung gegangen. Nach einem Eckball von Michael Winiger traf Jonas Rosenberg mit einem herrlichen Kopfball nur den entfernten Torpfosten (55.). Obwohl die Einheimischen noch immer klar den Takt angaben und weiterhin ein klares Chancenplus hatten, keimte im Lager der Hegler-Elf so langsam der Glaube daran, an diesem Abend für eine Überraschung sorgen zu können. Gunzwil verhedderte sich nun des Öfteren in der vielbeinigen Abwehr der Gäste, und die sich trotzdem bietenden Chancen liessen sie weiterhin fahrlässig aus. Allerdings muss sich der FCH den Vorwurf gefallen lassen, dass er es nicht schaffte, die sich nun öffnenden Räume für Kontermöglichkeiten zu nutzen. Spielerisch liegt da momentan zu vieles im Argen. Zu viele technische Fehler bei der Ballkontrolle und zu viele Ungenauigkeiten im Aufbauspiel verhinderten die durchaus möglichen Nadelstiche gegen die nun immer mehr aufrückende Abwehr der Michelsämter. Einzige Ausnahme in der 80. Minute, als der eingewechselte Ümit Ürkmez mit einem Kunstschuss aus sehr spitzem Winkel nach Flanke von Patrick Langenstein die Gelbschwarzen in Führung brachte. Die Freude über diesen Treffer war gross, hielt aber nur kurz. Nach einem erneut fahrlässigen Ballverlust traf Colin Moss bei seinem Rettungsversuch den Fuss des Gegners. Den fälligen Elfmeter versenkte Sandro Fischer sicher (85.) zum Ausgleich. Trotz viel Verkehr im Strafraum und einigen haarsträubenden Szenen in der Nachspielzeit brachte die Hegler-Elf den einen Punkt schlussendlich ins Trockene. «Es ist wichtig, dass wir dieses Erfolgserlebnis nun richtig einordnen», meinte Lustenberger nach dem Schlusspfiff. «Das wird helfen, um wieder auf die richtige Spur zurückzukommen.»
Am Sonntag (Hegler, 14:00) kommt nach 15 Jahren erstmals wieder der bislang überraschende Aufsteiger FC Südstern aus Luzern zum Gastspiel nach Hitzkirch. Gelegenheit für den FCH, die zuletzt etwas ramponierte Heimbilanz wieder etwas aufzubessern.
Telegramm FC Gunzwil – FC Hitzkirch 1:1 (0:0)
Linden. – 200 Zuschauer. – SR Zeqiri. – Tore: 80. Ürkmez 0:1. 85. Fischer 1:1 (Foulpenalty). FCH: Badic; Heer, Elmiger, Bucher (75. Joel Heggli), Erni (39. Ballazhi); Winiger; Syfrig (7. Langenstein), Jung (16. Zeqiri), Trottmann (67. Ürkmez); Jonas Rosenberg. – Gunzwil: Felix; Rogger, Kronenberg, Fischer, Elia Ramundo; Schumacher, Thimo Fleischli, Till Fleischli, Borges; Samuel Nurmi, Matias Nurmi. (Sergio Ramundo, Fähndrich, Oehen, Stocker).
Bemerkungen: 19. Lattenschuss Matias Nurmi. 55. Pfostenkopfball Jonas Rosenberg.