
Nach einem Saisonstart zum Vergessen, hat das Fanionteam des FC Baar offensichtlich das Steuer herumgerissen. In einer vorläufigen Serie von 6 gewonnen Spielen und 29 erzielten Toren entschied das Lättich Team bei regnerisch unwirtlichen Bedingungen das Spiel gegen Kantonsnachbar Hünenberg klar mit 5:0. Die Freude über die Entwicklung des Teams wird immer grösser. Die Verwunderung über die Geschehnisse in der ersten fünf Spielen der Meisterschaft allerdings ebenfalls.
Beide Teams gingen konzentriert und sichtbar bereit in das Spiel. Allerdings erzwang das Heimteam mit intensivem Pressing und einer gesunden Hartnäckigkeit bereits in der Startphase etwas mehr Kontrolle über das Geschehen. Der Druck auf die Hünenberger Hintermannschaft um Captain Celik und Torhüter Steiner sollte dann tatsächlich auch über das ganze Spiel hinweg konstant bleiben. Sinnbildlich für den Auftritt der Bozzi-Truppe wurde der aktive Martino schon in der 5. Minute mit dem 1:0 für Baar dafür belohnt, dass er nach schönem Durchspiel auf einen Abschluss aus der Halbdistanz richtiggehend insistierte. Dieser frühe Rückstand machte die Aufgabe für Hünenberg natürlich komplizierter. Konnten sie sich aber mal schnell lösen oder im Mittelfeld von Baarer Fehlzuspielen profitieren, wurde es im Angriff mit den beiden Aussen Huwyler und Pekas und Schnider in der Mitte über die gesamten 90 Minuten immer wieder brandgefährlich. So auch nach einer Viertelstunde, als Torhüter Vuckovic und etwas Glück den Ausgleich aus einem kuriosen Gemenge heraus verhindern konnten. Oder später, als bei einem Hünenberger Konter und einer 3:3 Situation Dietrich in extremis retten konnte. Nicht das einzige Mal an diesem Abend, dass die Baarer Defensivkraft seinen Wert für das Team unter Beweis stellte. Dazwischen scheiterte auf der Gegenseite nach gepflegtem Durchspiel Can mit seinem zentralen Schuss an der Latte.
Bei allem gepflegten Spiel der Equipe vom Ennetsee erwies sich das Heimteam in diesem Vergleich über alles gesehen technisch und taktisch überlegen. Das Resultat war Torerfolg in regelmässigen Abständen und eine weisse Weste für die Defensivabteilung, die mit dem jungen Kelmendi, mit Dietrich und vor allem Veljkovic durch saubere Angriffsauslösung wesentlich zu einem gepflegten Spiel betrug. Gerade als die Ruhe etwas verloren gegangen zu sein schien, gelangte der Ball nach einer Passfolge über links mit Nurcaj zum jungen Gül, der mit der kreativen Lösung einer Bogenlampenflanke seinen Center Sylejmani punktgenau bediente. Dieser liess sich nicht zweimal bitten und erzielte in der 35. Minute per Kopf sein obligates Tor zum 2:0. Obwohl sich danach kurz etwas Überheblichkeit ins Baarer Spiel einschlich und Hünenberg wie erwähnt mit seinem Spiel immer präsent blieb, ging man mit diesem beruhigenden Vorsprung in die Halbzeitpause.
Am gewonnenen Eindruck änderte sich in der zweiten Halbzeit wenig, obwohl sich Hünenberg zeitweise etwas besser auf das Baarer Pressing einzustellen vermochte sowohl Dietrich wie auch Torhüter Vuckovic weitere Chancen der Gäste neutralisieren mussten. Der Rest der Geschichte erzählt sich aber ganz einfach in Toren: Nach einer Stunde schlägt Djakovic, zusammen mit Martino und Can die Schaltstelle des Baarer Spiels, einen Eckball. Der grossgewachsene Gül provoziert im Kopfballduell einen Prellball und Smilari verwertet den freien Ball entschlossen zum 3:0. Der junge Stürmer belohnt sich hierbei gleich selber für eine engagierte Leistung mit viel aufopfernder Laufarbeit. Dann senkt sich in der 73. Minute nach einem Durchspiel über rechts ein raffinierter Ball von Can hinter Torhüter Steiner zum 4:0 ins Netz – notabene nachdem der Baarer Routinier in der ersten Halbzeit noch an der Latte gescheitert war. Kurz darauf das Tor zum 5:0. Mit einem exzellenten langen Diagonalball öffnet Smilari den Raum rechts für Nucaj, der sich zuerst entschlossen gegen einen Verteidiger durchsetzt und dann überlegt mit einem flachen Ball in die linke Torecke reüssiert.
Fazit: Paradoxerweise schien Hünenberg, ein Gegner auf Augenhöhe zu sein – und sicher besser, als das Resultat vermuten lässt. Da Baar aber permanent technisch die etwas feinere Klinge führte und dank taktischer Überlegenheit in der Offensive mehr Druck und überraschende Lösungen kreierte, waren Tore die beinahe logische Folge.
Telegramm FC Baar – FC Hünenberg 5:0
FC Baar: Vuckovic, Kelmendi, Veljkovic, Dietrich, Gül, Can, Martino, Djakovic, Nurcaj, Sylejmani, Smilari (Bulut, Popple, Jakaj F., Messina, Maric, Frische, Mani)
FC Hünenberg: Steiner, Burkhardt S., Huwler, Mehidic, Celik, Schnider, Burkhardt D., Sabanovic, Pekas, Softic, Loshaj (Viola, Dönni, Ndrecaj, Rüegg)
Tore: 1:0 5’ Martino, 2:0 35’ Sylejmani, 3:0 53’ Smilari, 4:0 73. Can, 5:0 74. Nurcaj.