FC Küssnacht: Eine neue Chance

Voller Einsatz in der Vorbereitung: Elias Ulrich (links) im Duell mit Nicola Landolt (Bild: Patrick Portmann).

Voller Einsatz in der Vorbereitung: Elias Ulrich (links) im Duell mit Nicola Landolt (Bild: Patrick Portmann).

Es wirkt ein wenig so, als hätte jemand beim FC Küssnacht nach der katastrophalen Rückrunde im letzten Frühling einen «Reset»-Knopf gefunden und betätigt. Die Ausgangslage nach der Hinrunde sieht der des letzten Jahres zum verwechseln ähnlich. Wieder ist das Team von Christian Kunz Zweiter, mit Aussicht auf einen Platz in den Aufstiegsspielen, wieder wirkt die Chance greifbar. «Das war nach letztem Frühling nicht unbedingt zu erwarten» meint der Trainer.

Erneut Zweiter
Nachdem der FCK die Negativserie am zweiten Spieltag mit einem spektakulären 4:3 durchbrach, pflügte man unaufhaltsam durch Liga und Pokal. Eine Zeit lang sah man wie der sichere Wintermeister aus, bis dem noch ziemlich jungen Team kurz vor Schluss etwas die Puste ausging, man gegen zwei direkte Konkurrenten verlor und als Spitzenreiter entthront wurde. «Uns fehlte da ein wenig die Erfahrung diese Spiele zu gewinnen, als es nicht mehr ganz so gut lief», analysiert Mannschaftskapitän Kevin Schilliger. Etwas, das mit einer im Kern ziemlich jungen Mannschaft eben auftritt. «Manchmal fehlen mir die 32-Jährigen, die mit Reden ein Spiel gewinnen können», meint Christian Kunz. Der Lohn dafür ist die gelungene Integration vieler, ziemlich erfolgreicher A-Junioren. Diese helfen dem Team auch sofort weiter und bringen aus der Youth League A ihr gutes fussballerisches Niveau mit. Auch wenn sie nicht immer ihr volles Potential abrufen können und auf Knopfdruck erfolgreich sind, entsteht so ein nachhaltig wertvoller und auch breiter Kader.

Starke Vorbereitung
Da das Luterbach im Moment im Umbau ist, trainieren die Küssnachter zur Zeit auf dem Kunstrasen in Weggis und werden dort auch ihre Heimspiele austrage. «Vom Training her ist es keine grosse Sache und wir sind natürlich dankbar für die Möglichkeit», meint Christian Kunz. «Aber der Vorteil bei Heimspielen geht so natürlich etwas verloren.» Das Trainingslager absolvierte der FC Küssnacht auf Zypern, wo man unter besten Bedingungen und unter höchster Konzentration trainieren konnte: «Einen so tollen Rasen habe ich selten gesehen», schwärmt Kevin Schilliger. Zum Abschluss folgte mit einem Testspiel gegen den Bulgarischen Drittligisten Fratrie eine echte Herausforderung, welche die Küssnachter Fussballer jedoch mit 3:1 hervorragend zu meistern wussten. Generell zeichnen die Ergebnisse der Testspiele ein starkes Bild vom Team des FC Küssnacht, doch der Coach findet dazu eher mahnende Worte: «Die Ergebnisse sehen zwar gut aus, aber gerade gegen etwas schwächere Gegner waren die Spiele nicht immer so gut, da wird es sicher noch eine Steigerung brauchen.»

Nächster Versuch
Nun geht es für den FC Küssnacht also in die Rückrunde. Ob es diesmal besser wird? «Nach dem letzten Frühling gebe ich keine Prognose mehr ab», gibt sich Christian Kunz vorsichtig . Aber sollte den FCK nicht wieder von heftigem Verletzungspech geplagt sein und die Leistungen aus der Hinserie bestätigen, ist in der Rückrunde einiges drin. Im IFV-Cup, auch wenn es für Kunz eher «das Dessert» ist, hätte er natürlich nichts gegen ein Exploit. Der Trainer betont das Ganze ohne Druck angehen zu wollen, zumindest von seiner Seite , die Ansprüche stellt die Mannschaft an sich selbst.Das bestätig auch ihr Kapitän: «Unser Anspruch ist es die Aufstiegsspiele zu erreichen, aber zunächst müssen wir von Spiel zu Spiel schauen und dranbleiben, denn noch haben wir nichts erreicht.»

Enges rennen
Vor allem in den Duellen mit der direkten Konkurrenz wird das sein. Fünf Teams stehen innerhalb von ebenso vielen Punkten an der Tabellenspitze beisammen und der FC Küssnacht konnte bis jetzt nur eines der anderen vier Teams schlagen. Will man sich also nicht auf die Patzer der anderen verlassen müssen, werden diese Spiele gegen Ende der Saison entscheidend. Das Team von Christian Kunz und Bone Matijevic braucht also einen langen Atem, konstant gute Leistungen und eventuell auch Nerven, um sich diesmal zu belohnen. Das Einzige was bei der momentanen Ausgangslage sicher eintreten wird, ist Spannung.

Drei Punkte trotz Sonntagsspiel
Am Sonntag Mittag steht das erste Rückrundenspiel gegen den FC Rothenburg an. In der Hinrunde ging das Aufeinandertreffen mit 2:4 verloren und erinnerte als einziges Spiel mehr an alte Probleme als frische Euphorie. Damit das nicht nochmal passiert fordert Schilliger von seinen Teamkollegen die passende Einstellung: «Auch wenn uns Sonntagsspiele nicht liegen, da müssen wir durch, die Einstellung muss passen und dann können wir auch die ersten drei Punkte einfahren.» Sollte das gelingen, ist der erste Schritt in Richtung des Nutzens der neuen Chance getan.