
Im Auswärtsspiel beim FC Ebikon am Samstagnachmittag kam der FC Küssnacht nach einer zähen ersten Hälfte zunächst mit dem Schrecken davon. Im zweiten Durchgang ging der FCK mit 2:0 in Führung und das Spiel schien bereits entschieden. Doch die Küssnachter Fussballer mussten erst eine dramatische Nachspielzeit überstehen um ein 3:2 und drei Punkte mitnehmen zu können.

Die Mannschaft von Christian Kunz und Bone Matijevic wollte in Ebikon ihre anhaltende Siegesserie fortsetzen und weiter von der Spitze der 3.Liga Tabelle vornweg marschieren. Joel Lieb kehrte ins Team zurück, während der Toptorschütze der 3.Liga Antonio Linares gesperrt pausieren musste.
FCK im Glück
Auf heimischem Rasen setzte der FC Ebikon das erste Zeichen und kam bereits in der fünften Minute einen Pfostenschuss. Danach rangen die Teams im Mittelfeld um Spielkontrolle. Während sich der FCK mit Kombinationen versuchte, setzte Ebikon auf Umschaltmomente und Konterchancen. Beide Strategien waren vorerst nicht zielführend, der Spielfluss wurde immer zäher und es ging in die Zweikämpfe. Die Gäste traf es dabei etwas härter und folgerichtig führte das Heimteam nach Karten mit 2:1. Kurz vor der Pause folgte dann beinahe noch die tatsächliche Führung für den Gastgeber, doch Dugan setzte den Ball haarscharf am Tor von Jonas Wagner vorbei. Der erste Treffer wurde also zur Halbzeit noch ein wenig aufgeschoben, allerdings nicht aufgehoben.
Stadler zur Führung, Arnold zur Entscheidung?
Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst relativ wenig, keines der beiden Teams vermochte die Oberhand zu gewinnen und so ging es wieder in die Zweikämpfe. Nach mehreren Minuten machten die Küssnachter jedoch einen Schwachpunkt im Zentrum der Gäste ausfindig, durch den sie nun immer wieder Angriffe lancierten. Beim ersten scheiterte Adin Pasalic noch knapp, den zweiten konnte Keeper Ravarotto dann nicht mehr stoppen und Lino Stadler brachte den FCK mit 1:0 in Führung. Paradoxerweise übernahmen die Gastgeber danach mehr und mehr die Kontrolle über das Spiel, allerdings ohne wirklich gefährlich zu werden. In der 83. Minute folgte die Quittung: Sandro Arnold wurde per Diagonalball eingesetzt, rannte allein auf Ravarotto los und überwand diesen zum vermeidlich entscheidenden 2:0. Es folgte lediglich noch die Nachspielzeit.
Irrwitzige Nachspielzeit
Ebikon gab einfach nicht auf, ging mit Allem was es noch hatte in die Offensiv und wurde in der 91. Minute mit einem Foulelfmeter belohnt. Ganaj versenkte den Ball zum 2:1 Anschlusstreffer und noch während alle dachten dieser käme wahrscheinlich doch zu spät, zeigte der Referee bereits ein zweites Mal auf den Punkt, da er ein Handspiel eines Küssnachters gesehen haben wollte. Ganaj liess sich ein zweites Mal bitten und glich aus. Doch der Mittelfeldspieler verhielt sich beim Jubel unsportlich und folg deshalb mit Gelb-Rot vom Platz. Noch in der selben Minute wurde Lino Stadler nur Sekunden nach dem Wiederanstoss im Strafraum der Gastgeber umgemäht und es gab erneut Strafstoss, diesmal aber für Küssnacht. Vitor Gomes versenkte humorlos, rettete den Auswärtssieg und erlöste sein Team aus dieser irrwitzigen Nachspielzeit. Im Anschluss meinte Trainer Christian Kunz: «Das Drehbuch hat wahrscheinlich Hitchcock selbst geschrieben, danach musste ich erstmal reanimiert werden.»
Cupfight steht bevor
Unter Umständen ist es nicht das letzte Drama für den FC Küssnacht, denn schon am Dienstag steht das Cup-Viertelfinale gegen den FC Südstern an. Ein Spiel mit durchaus Potential, um erneut für eine gewisse Dramatik zu sorgen. Die Luzerner sind nämlich ein Favoritenschreck und haben noch kein einziges Spiel gegen eine Mannschaft in der aktuellen Spitzengruppe verloren. Die einzige Ausnahme war ein 0:2 in Küssnacht im vergangenen Herbst. Um 20.15 Uhr ist im Luterbach für die Revanche angerichtet.
Telegramm FC Ebikon – FC Küssnacht 2:3 (0:0)
Risch, Ebikon – 112 Zuschauer – Tore: 55. Lino Stadler 0:1 83. Arnold 0:2 90+1 Ganaj 1:2 90+3. Ganaj 2:2 90+5. Gomes 2:3 – FC Ebikon: Ravarotto; Rodrigues, Fabio Da Silva, Da Fonte; Ordonez, Carneiro, Schurtenberger, Williner; Aneas, Dugan (Fries, Kaufmann, Vijayarajah, Diogo Da Fonte, Roth, Rancic )–FC Küssnacht: Wagner; Tschupp, Schilliger, Zimmermann, Pasalic; Ladolt, Ulrich, Lino Stadler; Lieb Michael Stadler, Reber (Gügler, Arnold, Ferreira, Stuber, Othman, Gomes, Mario Stadler).