Im Spitzenspiel der B-Junioren der SV Adligenswil-Meggen und FC Rotkreuz um den Aufstieg in die Coca-Cola Junior League kam es am 9. November zu Tumulten mit Handgreiflichkeiten (REGIOfussball.ch berichtete).

Der Fussballverband musste aufgrund eines nachträglich eingereichten Protestes von Seiten des FC Rotkreuz aktiv werden. Nach der Sichtung von Bild- und Videomaterial sowie Stellungnahmen der Vereine und des Schiedsrichters, hat der Innerschweizer Fussballverband (IFV) heute Donnerstag die Urteile bekannt gegeben.

Unterschiedliche Aussagen
Die damals von uns publizierten Darstellungen beider Vereine gingen diametral auseinander. Rotkreuz gab gegenüber REGIOfussball.ch zu verstehen, dass ihre Spieler von gegnerischen Fans sowie des C-Juniorentrainers von Adligenswil tätlich auf dem Spielfeld angegriffen worden sei. Adligenswil hingegen verwies auf das laufende Verfahren und nahm keine offizielle Stellung. Diverse Augenzeugen beschrieben aber gegenüber REGIOfussball.ch die Vorkommnisse: Die Tumulte seien nach dem 2:1-Führungstreffer der SV Adligenswil-Meggen losgegangen. Kinder von Zuschauern seien in dieser Situation auf den Platz gelaufen und hätten den Treffer überschwänglich mit den Spielern gefeiert. Die Rotkreuzer Spieler hätten diese Kinder dabei tätlich angegriffen und umgestossen. Anschliessend sei es zu Rangeleien zwischen Spielern und Zuschauern gekommen. Dabei gerieten Rotkreuzer Spieler an anwesende Eltern. Es kam zu Beschimpfungen und körperlichen Übergriffen. Unserer Redaktion liegt das entsprechende Video vor.

Die Strafverfügungen
Die Wertung des Resultats bleibt beim 2:1 für die SV Adligenswil-Meggen. Darum steht die Spielvereinigung nun definitiv als Aufsteiger fest. Gebüsst wird der C-Juniorentrainer der SV Adligenswil-Meggen, der als Zuschauer anwesend war wegen grober Unsportlichkeit gegen einen Spieler des Gegners mit 350 Franken und zwei Spielsperren. Hier läuft zudem eine polizeiliche Anzeige gegen den genannten Trainer von Seiten eines Rotkreuzer Familienangehörigen. Dem Heimclub FC Adligenswil wird zudem mit 400 Franken gebüsst wegen «ungenügender Platzordnung».

Bei den Rotkreuzern werden drei Spieler für «Vergehen vor / während / nach Spiel» nachträglich bestraft. Ein Spieler erhält fünf Spielsperren, einer vier und der dritte Spieler drei Spielsperren. Die zwei ordentlichen Platzverweise während des Spiels gegen je einen Spieler beider Vereine bleiben bestehen. Weiter sah der Schiedsrichter keinen Grund das Spiel wegen den Vorkommnissen abzubrechen, so Markus Berwert, Sekretär IFV, gegenüber REGIOfussball.ch.

Teamrückzug?
Wie die Rotkreuzer B-Junioren auf ihrem Instagram-Account schreiben, beendet der amtierende Trainer die Tätigkeit beim FC Rotkreuz und weiter steht im Post: «Nachdem es im Verein schon seit längerer Zeit unter den einzelnen Funktionären rumort, wird die aktuelle B-Juniorenmannschaft des FC Rotkreuz in der jetzigen Form aufgrund interner und für die Junioren inakzeptablen Vorkommnisse aufgelöst.»

Wie weit diese «Änderungen» innerhalb des Teams wirklich gehen, steht noch offen. Beim IFV ist noch keine Meldung über einen Mannschaftsrückzug eingegangen. Eine Stellungnahme des ehemaligen Trainers und des Präsidenten des FC Rotkreuz, Claudio Carbone, ist noch ausstehend. Inwieweit die Handlungen des Trainers der SV Adligenswil-Meggen Konsequenzen für seine Tätigkeit haben, ist ebenfalls noch nicht bekannt. Eine Stellungnahme der SV Adligenswil-Meggen liegt noch nicht vor.