In einem Spiel, welches alles bot, was der Fussball-Fan verlangen kann, setzen sich die Stanser trotz doppelter Unterzahl durch.

„Was für ein Spiel!“ wird sich wohl so mancher Matchbesucher gesagt haben, der um ca 22.30 Uhr die Eichli-Sportanlage verliess. Ein richtiger Cup-Krimi, welche die Emoti-onen sowohl bei den Zuschauern als auch bei den Spielern hochkochen liess.

Doch von allem Anfang an: Die Hess/Schaub-Truppe hatte sich am Montag vor dem Spiel im Training gut vorbereitet. Man wollte unbedingt im IFV-Dickerhof-Cup überwin-tern und ins Viertelfinale einziehen.

Die Mannschaft begann dementsprechend wie die Feuerwehr. Nicht einmal zwei Minu-ten waren gespielt, da wurde Zumbühl im Strafraum herrlich angespielt. Der liess sich nicht zwei Mal bitten und schob am Keeper vorbei ein zum 1-0 für die Heimmannschaft. Die frühe Führung bestätigten die Stanser in der Folge. Trotz einigen Ungenauigkeiten spielte die Mannschaft geradlinig und zielorientiert. Dies führte in der 14. Minute zu einem Elfmeter, welcher aufgrund eines harten Einsteigens eines Sinser Verteidigers gepfiffen wurde. Hoxha versenkte sicher zum 2-0. Die Nidwaldner hatten das Spiel im Griff und es schien, als ob die Sinser dem nichts entgegenzusetzen hatten.

Doch in der zweiten Hälfte kam alles ganz anders. Durch Undiszipliniertheiten brachten die Stanser den Gegner zurück ins Spiel. Zunächst flog Hoxha aufgrund einer Tätlich-keit mit Rot direkt vom Platz. Lütte folgte ihm rund 10 Minuten später. Dies, da er nach einem Ballwegschlagen und einem Foul im Strafraum zwei gelbe Karten gezeigt bekam. Den Elfmeter versenkte Linares zum 2-1. Rund zwei Minuten später bekamen die Sin-ser durch einen Freistoss aus dem Halbfeld die Möglichkeit, den Ausgleich zu erzielen. Und siehe da, Bertelsen verlängerte mit dem Hinterkopf unhaltbar ins lange Eck. Rund eine halbe Stunde sollten sich also 9 Nidwaldner gegen 11 Sinser und gegen das Aus-scheiden stämmen. Im „klassischen“ 4-3-1 versuchte die Heimmannschaft, dem An-sturm der Gäste standzuhalten. Man liess zwar den Sinsern viel Räume, doch die enor-me Laufbereitschaft, der exzellente Teamgeist und die lautstarken Zuschauer verliehen dem heimischen Team Flügel. In der Nachspielzeit dann der Lohn für den ausseror-dentlichen Aufwand. Nach einer Flanke rutschte der Ball auf den zweiten Pfosten durch zu Zumbühl, der nur noch einzuschieben brauchte und dadurch seinen ersten Doppel-pack im Stanser Dress feiern konnte. Natürlich brachen alle Dämme. Bea, „Zumbi’s“ Mutter, war so stolz auf ihren Schützling, dass sie der Mannschaft nach dem Spiel eine Harasse Hülsen spendierte. Ein grosses Dankeschön von der ganzen Mannschaft dafür!

Wer nun denkt, dies wäre das letzte Highlight der Partie gewesen, hatte Schaub nicht auf dem Zettel. Nach einem seiner berüchtigten Energieanfälle, nach welchen jeweils Richi an den betroffenen Stellen den Rasen wieder neu säen muss, haute er aus 50 Me-tern auf die Kugel, welche sich hinter dem verdutzten Torwart ins Netz senkte und da-mit die Partie beendete.

Eine für den neutralen Zuschauer ereignisreiche Partei entschieden die Nidwaldner für sich. Doch hätte man dies nie so spannend machen müssen. Die einzelnen Undiszipli-niertheiten müssen unbedingt auf das Minimum reduziert werden, ansonsten sich die Mannschaft jedes Mal selber schwächt. Am kommenden Samstag spielt das Team zu Hause gegen den FC Sursee II (18:00 Uhr). Es müssen wieder Dreier her um die Dis-tanz zur Abstiegszone zu vergrössern.

Telegramm FC Stans – FC Sins 4:2 (2:0)
Eichli – 100 Zuschauer – Tore: 1. Zumbühl 1:0; 14. Hoxha 2:0; 63. Linares 2:1; 65. Ber-telsen 2:2; 91. Zumbühl 3:2; 94. Schaub 4:2.
FC Stans: Odermatt; Bühler, Schaub, Pithan (42. Gisler), Hadzic (20. Lütte); Kuster (80. Stalder), Eigersatz, Hoxha, Zumbühl; Lehmann, Müller (75. Schneuwly).
FC Sins: Kohler; Feer, Oechslin (64. Bertelsen), Mühlemann, von Flüe Marc; Gumann, von Flüe Sandro, Müller, Inglin; Würsch, Linares.