Die Kramis-/Kappeler-Elf hat definitiv eine Reaktion auf die zuletzt enttäuschenden Auftritte abgeliefert. Bei den Michelsämtern passte an diesem wunderbaren Frühlingsabend praktisch alles zusammen und holte somit drei «Big Points» im weiterhin ultraspannenden Abstiegskampf.

Es steht ein anderes Gunzwil auf dem Platz
Wieder war alles angerichtet für einen herrlichen Fussballabend auf der Linden in Gunzwil. Es roch nach Bratwurst und Bier, das Wetter spielte mit und die Zuschauenden waren gespannt, in welchem Kleid sich Gunzwil wohl heute präsentieren würde. Beide Teams starteten engagiert in die Partie und es kam bald zu ersten Gelegenheiten. In der 3. Minute musste Süess ein erstes Mal eingreifen und parierte einen Flachschuss zum Eckball. Im Gegensatz zum Sempach-Spiel entschied sich Gunzwil diesmal aber bei der Partie mitzumachen und wie. In der 6. Minute kam Till Fleischli zu einer ersten «Halbchance». In der 10. Minute wurde dann ein Gunzwiler im Strafraum der Gäste regelwidrig gestoppt und Kronenberg behielt die Nerven im Duell mit Blättler und brachte gelb-schwarz früh in Führung. Anschliessend entwickelte sich eine attraktive 2. Liga-Partie, in welcher jedoch in den nächsten 15-20 Minuten die Chancen Mangelware waren.

Die Hergiswiler deuteten zwar ihr spielerisches Potenzial an, taten sich jedoch gegen ein gut organisierte Defensive der Michelsämter äusserst schwer. In der 27. Minute erspielte sich dann Gunzwil eine nächste Topchance, welche nur noch auf der Linie geklärt werden konnte und im Gegenzug war das Können von Süess gefragt, welcher einen Konter in Extremis klären musste. Es folgte nun in der Schlussviertelstunde der 1. Halbzeit eine Sturm- und Drangphase von Gunzwil mit mehreren, zum teil hochkarätigen Möglichkeiten. Die besten Chancen auf einen Torerfolg hatten Kronenberg in der 32. und 36. Minute und Till Fleischli kurz vor dem Pausenpfiff. Aber der Ball wollte einfach nicht rein und so stand es zur Pause «nur» 1:0 für Gunzwil.

Hochverdienter Sieg für die Michelsämter
Gunzwil blieb auch zum Start in die 2. Halbzeit am Drücker und probierte weiterhin dem Spiel den Stempel aufzudrücken. In der 49. Minute wurde Furrer auf der rechten Seite wunderbar freigespielt und dieser liess es sich nehmen und schob zur 2:0-Führung ein. Die Kramis-/Kappeler-Elf blieb weiterhin am Drücker und liess Hergiswil wenig Raum für Offensivaktionen. In der 59. Minute packte Schumacher dann einen absoluten Hammerschuss aus, welcher sprichwörtlich an die Latte knallte und das Gebälk erzittern liess. Dies wäre definitiv ein Traumtor gewesen. Nur zwei Minuten später vergab Kronenberg nach einem Zuckerpass von Schumacher die nächste Topchance, währenddessen Hergiswil auf der Gegenseite die erste gute Gelegenheit in der 2. Halbzeit vergab.

In dieser Phase wurde auf beiden Seiten munter gewechselt und der frisch eingewechselte Makumbi im Michelsämter Sturm wurde in der 67. Minute von Blättler unsanft gestoppt. Da gab es auf beiden Seiten keine zwei Meinungen und Fischer trat an zum fälligen Foulelfmeter. Der Abwehr-Routinier liess sich nicht zweimal bitten und verwandelte souverän zum umjubelten 3:0. War das etwa bereits die Vorentscheidung? Nein, nicht ganz. In der 72. Minute nutzte Barone für einmal eine seltene Unachtsamkeit in der Michelsämter-Defensive aus und verkürzte per Kopf auf 3:1. Die Hergiswiler wurden nun in der Schlussphase der Partie noch einmal aktiver und versuchten auf den Anschlusstreffer zu drücken. Die Verteidigung der Kramis-/Kappeler-Elf blieb aber nach dem 3:1 wieder souverän und die gesamte Mannschaft brachte den Vorsprung mit einer hochkonzentrierten Leistung souverän ins Ziel und so beendete der sehr gute Schiedsrichter Ocharov nach knapp 95 Minuten die Partie und liess die Gunzwiler endlich wieder einmal jubeln.

Hochspannung pur im Abstiegskampf
Nein, es waren definitiv keine budgetierten Punkte für die Michelsämter, zu klar schien die Ausgangslage auf dem Papier vor dem Spiel. Aber die Kramis-/Kappeler-Elf verdiente sich diesen Sieg mit einer äusserst engagierten, couragierten und auch mentalen Top-Leistung. Es war definitiv eine Reaktion auf die Leistungen und Resultate im bisherigen April. Wenn man die aktuelle Tabelle anschaut, wird man sich bewusst, dass diese drei Punkte in der Endabrechnung noch Goldwert sein könnten. Da auch die anderen Konkurrenten im Abstiegskampf, unter anderem Küssnacht mit einem 0:2-Sieg bei Eschenbach, Punkte sammelten an diesem Wochenende ist das Gedränge im unteren Bereich weiterhin dicht. Zwischen Sempach auf Platz sieben (27 Punkte) und dem Luzerner SC auf Rang 13 (24 Punkte) liegen gerade einmal drei Zähler. Aktuell liegt der Strich immer noch zwischen Rang 12 und 13, dieser könnte aber aufgrund der Tabellensituation in der 2. Liga Interregional noch einen Platz nach oben wandern. Man muss davon ausgehen, dass mindestens Platz 11 für den Ligaerhalt benötigt wird. Am kommenden Wochenende folgt nun ein absolutes «6-Punkte-Spiel» gegen den FC Küssnacht. Mit einem Sieg könnten sich die Michelsämter sich nach hinten Luft verschaffen, aber auch Küsssnacht ist sehr dringend auf weitere Zähler angewiesen. Unterstützt die Mannschaft am Samstag, 4. Mai um 17.30 Uhr auf dem Sportplatz Luterbach. Hopp Gonzbu!

Telegramm FC Gunzwil – FC Hergiswil 3:1 (1:0)
Linden – 250 Zuschauende. SR: Ocharov. – Tore: 10. Kronenberg 1:0 (Foulpenalty). 49. Furrer 2:0. 67. Fischer 3:0 (Foulpenalty). 72. Barone 3:1. – FC Gunzwil: Süess; Elia Ramundo, Fischer, Jurt, Fankhauser; Furrer (76. Pervorfi), Stocker (71. Erni), Till Fleischli, Schumacher (79. Fähndrich); Kronenberg, Gassmann (63. Makumbi). – FC Hergiswil: Blättler; Schindler (36. Kaufmann), Erni, Hofstetter, Walker, Andrin Arnold (60. Barone); Joller (60. Regamey), Bertucci, Prud’Homme (68. Schuler); Devin Arnold, Metzler. – Bemerkungen: 59. Schumacher Lattenschuss. Gunzwil ohne Nurmi (gesperrt), Terzimustafic, Rogger, Sergio Ramundo, Isler (alle verletzt), Luca Fleischli (im Aufbau) und Martini (Militär).