Beide Teams konnten das Spiel voller Selbstvertrauen angehen. Der FC Rotkreuz fügte vor einer Woche Leader Schötz eine schmerzhafte 0:1 Niederlage zu, der FC Wohlen besiegte zuhause den FC Courtételle mit 4:2. Einem unterhaltsamen Spiel stand also nichts im Wege.

Tatsächlich beginnt das Spiel mit mehreren gelungenen Offensivaktionen. Bereits nach zwei Minuten muss Ngongo einen Weitschuss von Wohlen-Angreifer Gabathuler parieren. Kurze Zeit später erarbeitet sich der FC Rotkreuz zwei gute Möglichkeiten: Krasniqi und anschliessend Campello Pes scheitern an Gästehüter Künzli. Auf der anderen Seite kommt Wohlen nach einem Eckball zu einer gefährlichen Aktion. Und dann folgt die verhängnisvolle 7. Minute für den Gast aus Wohlen, wobei nichts, wirklich gar nichts, auf eine gefährliche Aktion hindeutet. Der Ball kommt weit vor dem Tor zu Pnishi, der ihn unbedrängt zurück zu seinem Torhüter Künzli spielen will. Dieser ist zu diesem Zeitpunkt links neben seinem Tor platziert. Pnishi spielt den Ball Richtung Tormitte – und dieser zuerst harmlos erscheinende Ball nimmt auf dem Kunstrasen Fahrt auf. Künzli realisiert das drohende Unheil zu spät; er kann nicht mehr rechtzeitig reagieren. Ungläubiges Staunen bei den Akteuren und im Publikum. Jubel kommt praktisch keiner auf.

Was nach dem lebhaften Beginn zu diesem Zeitpunkt niemand ahnt: Mit diesem kuriosen Eigentor ist das Spiel bereits entschieden. Es passiert lange 85 Minuten – also bis zum Schlusspfiff – nahezu nichts Aufregendes mehr. Der FC Wohlen ist bis zum Halbzeitpfiff mehrheitlich im Ballbesitz, aber Möglichkeiten, die das Prädikat «Torchance» verdienen, kann er sich keine erarbeiten. Der FC Rotkreuz verwaltet den knappen Vorsprung – ob freiwillig oder nicht, sei dahingestellt. Tatsache ist, dass das Heimteam keine offensichtlichen Bemühungen unternimmt, das Spieldiktat zu übernehmen.

In der 2. Halbzeit bietet sich ein ähnliches Bild: Der FC Rotkreuz kontrolliert das Spiel, aber der FC Wohlen hat mehr Ballbesitz. Komatovic hat zwei Abschlussmöglichkeiten, die Ngongo nicht wirklich auf die Probe stellen. Die eindeutig grösste Torchance – im Prinzip die einzige des ganzen Spiels – bietet sich Wellington kurz nach Beginn der Nachspielzeit. Der Abwehr des FC Wohlen gelingt es nicht, den wirbligen Aussenläufer vom Ball zu trennen, als er von links in den Strafraum dringt. Mit seinem Flachschuss scheitert er aber an Gästehüter Künzli.

Fazit
In dieser ereignisarmen Partie hätte eine Punkteteilung die logische Konsequenz sein müssen. Den Sieg verdient hat sich kein Team. Durch eine Unachtsamkeit oder ein Missverständnis schlägt sich der Gast aus Wohlen aber selbst. Da Schötz in Muttenz 3:1 verloren hat, schliesst Rotkreuz mit diesem glückhaften Sieg zum Leader auf.

Vorschau

  • Samstag, 04.05., 17:00, RC Rotkreuz – FC Courtételle
  • Samstag, 11.05., 17:00, SV Muttenz – FC Rotkreuz
  • Samstag, 18.05., 16:00, FC Rotkreuz – FC Münsingen
  • Samstag, 25.05., 16:00, FC Black Stars – FC Rotkreuz

Telegramm FC Rotkreuz – FC Wohlen 1:0 (1:0)
Sportpark Rotkreuz, Kunstrasenplatz, 250 Zuschauende
Schiedsrichter: Zarko Jevremovic
Verwarnungen: Edison Golaj, Leotrim Nitaj, Mileta Matovic (alle FC Wohlen), Joel Stephan (FC Rotkreuz)
FC Rotkreuz: Ngongo; Sacirovic, Latifi, Claser, Bonthuis (46. Sljivar); Palatucci (68. Moor), Stephan, Cappelini (58. Pavlovic), Campello, Rodrigues Nunes (46. Wellington); Krasniqi.
FC Köniz: Künzli; Golaj, Pnishi, Matovic, Nitaj; Romano (77. Bocchicchio), Dalvand (46. Komatovic), Casale, Uka, Gabathuler (46. Pfister); Gjidoda (73. Rogentin).