Die Kickers Luzern und der FC Hergiswil trennen sich 1:1. Das Spiel wird von einer Verletzung des Stürmers Leandro Coelho überschattet.

Das Resultat war an diesem sommerlichen Samstag für einmal zweitrangig. Nach einem Luftkampf in der 62. Minute prallte der 26-jährige Portugiese Leandro Coelho mit dem Rücken unglücklich auf dem harten Luzerner Kunstrasen auf und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Was zunächst wie ein normaler Zweikampf aussah, entpuppte sich aber schnell als ernsthafte Verletzung. Der Kickers-Stürmer hatte offensichtlich Mühe, seine Beine zu spüren, und wurde nach über 30-minütiger Behandlung auf dem Platz mit der Ambulanz ins Spital gebracht. Es bleibt zu hoffen, dass die Verletzung keine schwerwiegenden Folgen für Coelho hat. «Das trifft uns alle, aber ich hoffe, dass Leandro nichts Schlimmes hat», beschreibt Kickers-Trainer Zenun Selimi die Gefühlslage der Luzerner. Diese zeigten nach dem langen Unterbruch aber eine starke Reaktion und hätten das Spiel, welches zu diesem Zeitpunkt vom Spielstand her ausgeglichen war, sogar noch gewinnen können. «Das Team war sicherlich geschockt. Aber ich habe gemerkt, dass die Spieler für ihn gekämpft und sich noch vier oder fünf klare Torchancen erarbeitet haben, die sie leider nicht nutzen konnten.»

Kickers vergeben zu viele Chancen
In der Tat hätte das Heimteam in der Schlussphase noch mehrere Tore erzielen müssen. In der 71. Minute vergab der eingewechselte Ivan Maric völlig freistehend aus elf Metern. Kurz später verpasste auch Gazmend Rama das Tor aus aussichtsreicher Position. Spätestens in der 90. Minute hätte dann das 2:1 fallen müssen, aber Eloy Aneas vergab aus acht Metern kläglich, und so blieb es beim 1:1. Bereits in der ersten Hälfte erarbeiten sich die Kickers die besseren Chancen und waren mit ihren langen Bällen in die Spitze auf Aneas und Coelho immer wieder gefährlich. Belohnt wurde der couragierte Auftritt der Stadtluzerner schliesslich in der 17. Minute mit einem wunderschönen Weitschusstreffer von Manuel Maumar. Danach hätte das Skore auch noch erhöht werden können, aber entgegen dem Spielverlauf erzielten die Gäste in der 25. Minute durch Flavio Weber den Ausgleich mit einem ebenfalls sehenswerten Treffer mittels Direktabnahme. Hergiswil-Verteidiger Luca Mombelli erklärt die schwache Startphase seines Teams: «Wir haben schlecht begonnen, Kickers kam viel besser ins Spiel. Nachher haben wir uns ein bisschen gefangen, aber das Spiel auf dem Kunstrasen bei diesen Bedingungen liegt uns nicht sonderlich», so der 25-jährige Innenverteidiger. Nach dem Ausgleichstreffer kam die beste Phase der Nidwaldner, die zwingenden Torchancen blieben allerdings weiter auf der Seite des Heimteams. Aber allein Rama vergab zweimal (36./38.) aus aussichtsreicher Position.

Wichtiger Punkt im Abstiegskampf
Trotz klarem Chancenplus zeigte sich Selimi nach dem Spiel zufrieden mit dem Punkt. «Es war kein einfaches Spiel. Teilweise konnten wir dominieren, dann hatten wir wieder grosse Löcher. Im Nachhinein war der Punkt mehr als verdient. Drei Punkte wären besser gewesen, aber dieser Punkt ist vielleicht am Ende noch Gold wert.» Nach diesem Spiel liegen die Kickers zwei Runden vor Schluss nun fünf Punkte vor einem Abstiegsplatz. Konkurrent Willisau hat allerdings noch ein Spiel mehr zu absolvieren. Trotzdem sind die Aussichten auf einen Verbleib in der 2. Liga interregional gut. Entwarnung gab es schliesslich auch in Sachen Leandro Coelho. Nach einem MRI stellte sich heraus: nichts gebrochen. Am Sonntag spürte der Stürmer seine Beine wieder und konnte glücklicherweise nach Hause entlassen werden.

Telegramm FC Kickers Luzern – FC Hergiswil 1:1 (1:1)
Allmend Süd, Kunstrasen. – 200 Zuschauer. – SR Giulini. – Tore: 17. Maumar 1:0. 25. Weber 1:1. – Kickers Luzern: Megaro; Abreu, Vono, Glatt, Kistler; Rama, Villiger (39. Fischer), Brzovic, Maumar; Aneas, Coelho (66. Maric). – Hergiswil: Barmettler; Andrin Arnold, Erni, Mombelli, Weber; Zimmermann (78. Blättler), Devin Arnold, Würsch (70. Achermann), Eberhard (70. Saner); Kauer, Sager.