Bei garstigen Bedingungen ringt die SG Stans-Engelberg den Luzerner SC mit 3:1 nieder.

Obwohl die SG Stans-Engelberg den Rückrundenauftakt am vergangenen Wochenende gegen den FC Küssnacht a/R deutlich für sich entschied, hinterliess der Auftritt der Nidwaldnerinnen einen zwiespältigen Eindruck. Während die erste Halbzeit von vielen Eigenfehlern geprägt war, liessen die Stanserinnen in der zweiten Spielhälfte vermehrt ihr Können mit sauberen Kombinationen aufblitzen. Für die zweite Rückrundenpartie auswärts gegen den Tabellennachbar Luzerner SC gab es also noch viel Luft nach oben.

Wie schon gegen Küssnacht legte die SG Stans-Engelberg einen soliden Start hin. Die Gäste liessen den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren und näherten sich bereits ersten gefährlichen Torszenen. Noch fehlte aber die Präzision im Abschluss. Nach einem LSC-Eckball in der 10. Minute brachten sich die Stanserinnen mit einem Eigentor aber gleich selbst in Bedrängnis. Die Gäste versuchten sogleich zu reagieren und suchten die Offensive. Zu mehr als einigen ungefährlichen Weitschüssen reichte es aber vorerst nicht. Die Luzernerinnen verteidigten solidarisch und schafften es, immer wieder ein Bein in den Weg zu stellen. In der Offensive suchten sie vor allem mit schnellem Umschalten und weiten Bällen in die Spitze ihr Glück. Grosschancen blieben aber auch beim Heimteam aus. Das umkämpfte Spiel plätscherte mehrheitlich im Mittelfeld vor sich hin. Den Nidwaldnerinnen gelang es nicht, den Gegnerinnen ihr Spiel aufzuzwingen. Ganz im Gegenteil: Man baute die Luzernerinnen durch Eigenfehler immer mehr auf.

Die beste Chance auf einen schnellen Ausgleichstreffer verhinderten die Luzernerinnen dann mit einem rüden Einsteigen. Leandra Schegg drehte sich gekonnt um ihre Gegenspielerin, um allein auf das Tor loszuziehen. Die LSC-Verteidigerin hatte jedoch kein Erbarmen und holte Schegg von den Beinen. Mit der gelben Karte war sie für dieses Einsteigen gut bedient. Ausgleichende Gerechtigkeit folgte aber nur wenige Minuten später, als auch eine LSC-Spielerin, die allein aufs Tor hätte ziehen können, von einer Stanserin zurückgehalten wurde. Folgerichtig zückte der Schiedsrichter auch hier nur den gelben Karton.

In der letzten Viertelstunde kam die SG Stans-Engelberg noch einmal zu hochkarätigen Torszenen. Zuerst konnte Miriam Mathis nach einem Zuspiel von Lorena Manser über die rechte Seite alleine auf die Torhüterin losziehen. Die Luzerner Schlussfrau verkürzte den Winkel aber geschickt und liess den Abschluss von Mathis nicht passieren. Kurz vor der Pause wurde auch Katja Rohrer mit einem Steilpass auf die Reise geschickt. Rohrer nahm die Kugel mit und konnte nur durch ein offensichtliches Handspiel der Verteidigerin vom Ball getrennt werden. Der sonst sehr kleinlich pfeifende Schiedsrichter übersah diese Aktion jedoch und bot die beiden Teams stattdessen zum Pausentee.

Um diese Partie gegen einen unangenehmen Gegner zu drehen, brauchte die SG Stans-Engelberg eine dringende Leistungssteigerung. Gesagt, getan. Im wilden Schneetreiben schalteten die Gäste einen Gang höher. Bereits wenige Minuten nach der Pause zappelte der Ball im Netz. Katja Rohrer profitierte von einem Fehler in der LSC-Defensive und schnappte sich das Leder. Sie legte sofort quer zu Corin Flühler, die über den linken Flügel angerauscht kam. Flühler zeigte keine Nerven und versorgte den Ball souverän in der rechten unteren Ecke zum 1:1-Ausgleich. Nur zwei Zeigerumdrehungen später klingelte es erneut im Kasten der Luzernerinnen. Nach einem Ballgewinn im Zentrum erbte Manuela Amstad den Ball. Nach einem kurzen Dribbling fand Amstad mit ihrem Zuspiel Leandra Schegg, die sich um ihre Gegenspielerin drehte und sofort zu Flühler auf dem linken Flügel weiterleitete. Flühlers perfekt getimte Flanke wurde von Mathis am zweiten Pfosten unhaltbar im Tor zum 1:2 untergebracht. Nach zehn starken Minuten in denen die SG Stans-Engelberg das Spiel drehen konnte, flachte die Partie wieder ab. Die Gäste liessen sich immer mehr in die Defensive drücken. Sie konnten ihre Nervosität nicht verbergen und schafften es kaum mehr, Ruhe in ihr Spiel zu bringen. Das Heimteam rannte aber vergeblich an. Wirklich gefährliche Torszenen blieben mehrheitlich aus. Und wenn doch ein Abschluss aufs Stanser Tor kam, so war die bei diesen garstigen Bedingungen bemitleidenswerte Leandra Litschi hellwach und stets zur Stelle. Rund zehn Minuten vor Schluss hatten gleich mehrere Spielerinnen der SG Stans-Engelberg den Matchball auf dem Fuss. Zuerst zeigte aber die Keeperin des LSC einen hervorragenden Reflex, um den Abschluss von Tamara Steiner zu parieren, ehe das Aluminium noch vor Flühlers Abschluss rettete. So mussten sich die Stanserinnen bis zur 87. Minute gedulden, bis Flühler mit dem 1:3, einer Kopie ihres ersten Tors, das Spiel endgültig entschied.

Dank diesem 1:3-Sieg holt die SG Stans-Engelberg die nächsten drei Punkte. Trotz einer wenig überzeugenden Leistung zeigen die Stanserinnen Moral und drehen diese umkämpfte Partie. Am nächsten Samstag, 27. April geht es bereits weiter. Die SG Stans-Engelberg trifft um 17.30 Uhr im heimischen Eichli auf den Tabellendritten, den FC Baar II.

Telegramm Luzerner SC – SG Stans-Engelberg 1:3 (1:0)
Tore: 10. Eigentor Manser 1:0. 51. Flühler 1:1. 53. Mathis 1:2. 87. Flühler 1:3. – SG Stans-Engelberg: Litschi; Amstad, Lenherr, Kiner, Odermatt; Flühler, Manser, Baumann, Schegg, Mathis; Rohrer. (Dahinden, Spieler, Fedier, Steiner).