Am Samstag hat die Zuger Polizei den Fancar des SC Kriens auf der Heimfahrt gestoppt und die Insassen kontrolliert. Diese wurden verdächtigt, während des Spiels Petarden abgefeuert und eine Bande beschädigt zu haben. Pyrotechnische Gegenstände fand die Polizei bei der Kontrolle nicht.

Beim Promotion League Fussballspiel des SC Cham gegen den SC Kriens sollen Zuschauer im Gästesektor Petarden abgefeuert und eine Bande beschädigt haben. Deswegen sei kurz nach 17.30 Uhr die Polizei alarmiert worden. Als die Einsatzkräfte beim Stadion am Eizmoosweg in Cham eintrafen, war das Spiel in der Endphase, wie die Zuger Strafverfolgungsbehörden melden. Die Einsatzkräfte entschieden sich nach ersten Ermittlungen dazu, den Fancar des SC Kriens zu stoppen und die Insassen einer Personenkontrolle zu unterziehen. Pyrotechnische Gegenstände hat die Polizei bei der Kontrolle keine gefunden. Pyrotechnisches Material unterliegt dem Sprengstoffgesetz und ist in Fussballstadien verboten.

Vorbildliche Reaktion der Krienser
Der Redaktion bekannte Personen aus Kreisen des SC Kriens bestätigen, dass zwar beobachtet wurde, wie vier Personen Petarden gezündet hätten. Die Quellen beteuern aber, dass die Personen nicht zum SC Kriens und deren SCK Supporters gehören. Die Krienser Supporter reagierten entsprechend vorbildlich und jagten die mutmasslichen Fackelzünder aus der Kurve. Dies berichteten übereinstimmend auch Zuschauer des SC Cham.

Unverhältnismässige Kontrolle
Die anschliessende Polizeikontrolle wenige Minuten nach Beginn der Rückfahrt sei in ihren Augen völlig unverhältnismässig gewesen. Im Bus seien auch Familien mit Kindern von drei bis sieben Jahren gesessen. «Ich habe noch nie so etwas erlebt. Nachdem sie uns angehalten hatten, stürmten Polizisten in den Bus. Die Kinder haben geschrien.» Auch die Familien hätten bei der Kontrolle anschliessend über eine Stunde in der Kälte ausharren müssen, obwohl die Beamten bereits klare Indizien hatten, dass die Täter nicht in der SCK Szene zu suchen sind. Immerhin habe ein Polizeibeamter einem Kind eine Mütze geliehen. Gemäss den Angaben waren rund 15 Polizisten und Polizistinnen in 6 Einsatzwagen vor Ort. Im Bus befanden sich zu diesem Zeitpunkt 28 Personen davon 5 Kinder.

Fackeltäter nicht SCK Supporter
Die vier mutmasslichen Petardenzünder können vermutlich aufgrund von umfangreichen Beweismaterial als Täter überführt werden. Eindeutige Bilder und Zeugenaussagen liegen den Ermittlungsbehörden und unserer Redaktion vor. Abklärungen, ob die Chaoten aus dem Chamer Umfeld oder eines anderen Vereins sind, laufen bei der Zuger Polizei. Hier zeigt sich auch, dass die Absprache zwischen den Verantwortlichen des SC Cham und SC Kriens nicht optimal funktioniert hat, anderst ist die Überreaktion der Gastgeber nicht zu erklären. Die Krienser verloren das Derby gegen Cham mit 2:0 Toren.