Spielbericht FC Ibach:

In einer turbulenten Schlussphase erzielten die ibächler den umstrittenen Ausgleichstreffer gegen Altdorf erst in der Nachspielzeit.

Für das kapitale Spiel am Strich musste der Gast aus dem Urnerland auf ihren Captain Samuel Lustenberger verzichten. Ansonsten boten die Aufstellungen beider Teams kaum Überraschungen. Wer einen Abstiegskampf voller Emotionen erwartet hatte, sah sich komplett getäuscht. Von aussen hatte man nie das Gefühl, es ginge in diesem Duell um wichtige Punkte.

Wenig Emotionen
Die 22 Spieler auf dem Feld liessen jegliches Feuer in den Kabinen. So entwickelte sich ein Spiel mit vielen Unzulänglichkeiten im Spielaufbau, welches so vor sich hinplätscherte. Dass die beiden Torhüter sich mehr als eine halbe Stunde nicht einmal in Szene setzen mussten, sagt einiges über die Qualität des Derbys aus.

Mit einem katastrophalen Fehlpass aus der Abwehr heraus lud man Altdorfs Stürmer Mavembo zum Torschuss ein. Der liess sich nicht zweimal bitten und erzielte in der 36. Minute das 0:1 für die Gäste. Eine Reaktion der Pallas-Elf blieb aus. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit kassierten die Ibächler die Quittung für ihren blutleeren Auftritt: Mavembo markierte seinen zweiten Treffer. Altdorf führte zur Pause 0:2.

Turbulente Schlussphase
Die Muotadörfler schienen den Ernst der Lage nicht zu erkennen, anders war dieser Auftritt nicht zu erklären. Keiner konnte oder wollte das Heft in die Hand nehmen und das Team mitreissen. Es war schon fast bezeichnend, dass ausgerechnet der junge, gerade erst eingewechselte Elias Camenzind im Anschluss an einen Corner mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze aus den Anschlusstreffer erzielte und dem Team wieder etwas Leben einhauchte. Doch die Zeit lief nun unerbittlich runter und sieben Minuten vor Schluss warf Trainer Pallas seinen letzten Trumpf in die Schlacht. Der lang verletzte Abwehrchef Steiner agierte in der Schlussphase als Sturmspitze. Und es war genau dieser Simon Steiner welcher aus einem Gewühl heraus den Ball noch über die Linie drückte und Ibach diesen so wichtigen Punkt bescherte. Der Altdorfer Anhang haderte mit dem Schiedsrichter, hätte man doch beim Ausgleichstreffer durchaus auch auf Goaliefoul entscheiden können. So kam der FC Ibach doch noch zu einem glücklichen Punktgewinn. Aber wie heisst es so schön: Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul.

Spielbericht FC Altdorf: Fehlentscheid kostet Altdorf 2 Punkte

Lange Zeit sah es danach aus, als wäre Göttin Fortuna diesmal auf Altdorfer Seite und auf die unglückliche Niederlage gegen Hergiswil würde ein eher schmeichelhafter Sieg gegen Ibach folgen. In der Nachspielzeit kam es aber – leider für Altdorf – anders.

Obwohl beide Teams dringend auf Punktezuwachs angewiesen waren, sahen die vielen Zuschauer von Anfang an nicht ein reines Kampfspiel. Hüben und drüben bemühte man sich um einen gepflegten Spielaufbau und versuchte variantenreich anzugreifen. Da aber beide Defensivabteilungen auf der Höhe ihrer Aufgabe waren und es den Angreifern an zündenden Ideen fehlte um Überraschungsmomente zu schaffen, blieben echte Torchancen bis zur 36. Minute aus. Dann fiel – eigentlich wie ein Blitz aus heiterem Himmel – der Altdorfer Führungstreffer. Nach einem Prellball im Mittelfeld der Richtung Ibächler Tor flog, reagierte Calderon Mavembo am schnellsten. Er überlief die Schwyzer Deckung und schoss zum 0:1 ein. Hatte zuvor Ibach eher mehr vom Spiel, waren es nun die Urner, die einige gute Angriffe zeigten. In der 40. Minute klagten die Urner – wohl zurecht – über einen Entscheid des Unparteiischen. Cedric Gisler wurde im Sechzehner gefoult. Der Penaltypfiff blieb jedoch aus. In der 45. Minute fiel dann aber der zweite Treffer für Altdorf trotzdem. Marco Asaro setzte sich auf der linken Seite gekonnt durch, bediente in der Mitte Calderon Mavembo, welcher zum Pausenstand einschiessen konnte.

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts starteten die Ibächler sofort zur Aufholjagd und das Spiel lief grossmehrheitlich Richtung Urner Tor. Altdorf stand hinten jedoch weiterhin gut und hielt die Gefahr dank viel Einsatz und Laufbereitschaft zumeist vom eigenen Tor fern. Je länger die Partie aber dauerte, desto mehr nahm der Druck der Gastgeber zu und als die Urner in der 79. Minute einen, der sich nun häufenden, Eckbälle nicht sauber klären konnten, gelang Camenzind mit etwas Glück aus dem Getümmel heraus der Anschlusstreffer. Danach überstand Altdorf mit guter Abwehrarbeit und dank einem starken Kevin Epp im Tor einige brenzlige Situationen schadlos. In der Nachspielzeit fiel dann aber der Ausgleichstreffer doch noch. Allerdings ging diesem ein klarer Fehlentscheid des Schiedsrichters voraus. Bei einer Hereingabe von rechts wurde der Urner Hüter von einem Ibächler «weggecheckt» und Steiner konnte aus kurzer Distanz ausgleichen.

Der Ärger über diesen irregulären Treffer und dem damit verbundenen Verlust von zwei – im Abstiegskampf möglicherweise – entscheidenden Zählern war bei den Altdorfern durchaus nachvollziehbar. Allerdings muss sich das Somoza/Arnold-Team auch etwas an der eigenen Nase nehmen. Schon beim Stande von 0:2 und auch nach dem Anschlusstreffer kamen die Gäste zu einigen vielversprechenden Kontern, verpassten es aber, diese sauber und abgeklärt abzuschliessen und so den – wahrscheinlich – entscheidenden dritten Treffer zu markieren. Trotzdem: Einsatz und Wille stimmten und Altdorf hat es nach wie vor in den eigenen Füssen den drohenden Abstieg noch abzuwenden. Allerdings braucht es dazu nun Vollerfolge.

Telegramm FC Ibach – FC Altdorf 2:2 (0:2)
Gerbihof, Ibach. – 425 Zuschauer. – SR: Giulini. – Tore: 36. Mavembo 0:1, 45. Mavembo 0:2, 79. Camenzind 1:2, 90. Steiner 2:2. – FC Ibach: Koller; De Biase, Annen, Osella, Sahin; Gonçalves (83. Steiner); Laski (66. Reichmuth), Viola, Pastva; Auf der Maur (66. Camenzind), N’Tiamoah. – FC Altdorf: Epp; Baumann Pirmin (90. Zgraggen), Pavic, Ndombele, Zurfluh Philip; Mavembo, Gisler, Zurfluh Markus (76. Bali), Asara (84. Baumann Samuel), Paulino, Cil. – Bemerkungen: Ibach ohne Lüönd und Martin (verletzt), Dominik Steiner (abwesend) – Verwarnungen: 25. Osella, 26. Philipp Zurfluh, 28. Annen, 36. Markus Zurfluh, 42. Viola, 73. Pastva, 74. Ndombele (alle wegen Foulspiel), 90. Epp (Reklamieren).