Der FC Gunzwil ist IFV-Cupsieger 2023! Die Michelsämter verdienten sich den Titel dank einer starken und couragierten Leistung im Final gegen den Oberklassigen aus Horw. Die Kramis-/Kappeler-Elf hat auf ihrem Weg zum Pokal damit nicht weniger als fünf Zweitligisten eliminiert und tankt damit auch für die heisse Saisonphase in der Meisterschaft viel Selbstvertrauen und Moral.

Gunzwil mit einem Startfurioso und formidabler 1. Halbzeit
Es war alles angerichtet auf dem Sportplatz Linden für einen sportlichen Leckerbissen. Wettergott Petrus hatte an diesem Abend ein Fussballerherz, die Zuschauer und Zuschauerinnen strömten in Scharen auf die Linden und das Grün war in perfektem Zustand. Auf die Plätze, fertig, los! Wie schon so oft in dieser Saison übernahmen die Michelsämter gleich von der ersten Minute an das Zepter. Die Kramis-/Kappeler-Elf fackelte nicht lange und ging bereits in der 4. Minute mit 1:0 Führung durch Matias Nurmi. Der Sportplatz Linden explodierte ein erstes Mal an diesem Abend und es sollte nicht das letzte Mal sein. Iwan Rogger erkämpfte sich im Mittelfeld den Ball und lancierte Nurmi, welcher den Ball an Minder vorbei ins Tor bugsierte. Kaum hatte das Publikum den frühen Führungstreffer «verdaut» schlug es bereits ein zweites Mal hinter Minder ein. Iwan Rogger bediente mit einer absoluten Traumflanke wiederum Matias Nurmi, welcher die perfekte Hereingabe von Rogger «nur» noch mit dem Kopf verwerten musste, und so stand es nach sieben Minuten bereits 2:0 für die Michelsämter.

Es war jedem klar, dass diese Partie noch lange nicht entschieden war, aber der Start war natürlich ein Volltreffer aus Sicht des Heimteams. Die Gäste aus Horw waren sichtlich geschockt über den Spielverlauf und mussten sich zuerst ein bisschen fangen. Gunzwil hingegen powerte weiter und versuchte eine frühe Vorentscheidung herbeizuführen. Nach einer Halbchance auf Horwer Seite und zwei ungefährlichen Abschlüssen beim Heimteam ging in der 21. Minute wieder ein Rauen durch das Publikum. Nurmi fasste sich ein Herz und setzte einen schönen Schuss an die Latte. Nur drei Minuten später musste Minder sein ganzes Können unter Beweis stellen, um den satten Schuss von Thimo Fleischli zu entschärfen. Horw war bis zu diesem Zeitpunkt sichtlich beeindruckt vom Auftritt der Michelsämter und kam nach und nach seinerseits auch ein bisschen besser in die Partie herein. Mehr als ein Abschluss in der 32. Minute war aber bei den Gästen vor der Pause noch nicht drin und so führte Gunzwil nach 45 Minuten hochverdient mit 2:0.

Gunzwil triumphiert trotz Unterzahl dank einer tadellosen Mannschaftsleistung
Eines war klar. Der FC Horw war von Beginn an in dieser 2. Halbzeit bestrebt zurück in diesen Final zu finden. Gleich mit der ersten Aktion nach Wiederanpfiff wurde Süess ein erstes Mal richtig geprüft und musste den strammen Schuss von Fischer zum Eckball entschärfen. Im Anschluss an diesen Eckball war aber auch der Gunzwiler Schlussmann machtlos. Der Ball gelangte zu Lötscher, welcher die Kugel in der 47. Minute humorlos in die Maschen drosch und zum ersten Mal Freude im Gäste-Sektor auslöste. Die zahlreich angereisten Gästefans witterten jetzt die Chance für ihr Team und in den nächsten Minuten probierte Horw den Druck weiterhin hochzuhalten. Allerdings waren die Michelsämter keineswegs geschockt und hatten ihrerseits kurze Zeit später eine nächste gute Aktion. In der 54. Minute folgte dann ein vorübergehender Tiefschlag für das Heimteam. Kronenberg wurde durch ein Foulspiel, welches aber aus Sicht des Schreibenden keines war, nach der zweiten gelbe Karte unter die Dusche geschickt. Der anschliessende Freistoss wurde für Gunzwil brandgefährlich und es musste erneut der starke Süess seine ganzen Qualitäten unter Beweis stellen die 2:1-Führung festzuhalten. Nach diesen turbulenten Minuten versuchte Gunzwil wieder Ruhe ins Spiel zu bringen. Dies klappte erstaunlich gut.

Natürlich hatte Horw von nun an aufgrund der numerischen Überzahl leichte Vorteile, aber die Kramis-/Kappeler-Elf verteidigte leidenschaftlich und probierte ab und zu trotzdem sein Glück in der Offensive. In der 62. Minute hätte Till Fleischli seine Farben beinahe mit 3:1 in Führung gebracht. Sein Kopfball nach einem Freistoss von Bruder Thimo Fleischli landete jedoch am Pfosten. Die Stimmung knisterte nun förmlich auf dem Sportplatz Linden und die beiden Fanlager gaben nochmals alles und unterstützen ihre Teams in der Schlussphase. In der 82. Minute läutete ein Horwer Abschluss das Schlussfeuerwerk ein, Süess war jedoch auf dem Posten. Nur eine Minuten später musste Minder dann seine ganze Klasse unter Beweis stellen bei einem Abschluss von Till Fleischli. In der 85. Minute startete Borges zu früh und sein Treffer zählte zurecht wegen Abseits nicht. Gunzwil verteidigte geschickt und liess weiterhin kaum Chancen zu aus dem Spiel. In der 93. Minute brannte es dann aber noch einmal lichterloh im Strafraum der Michelsämter. Der ansonsten hervorragende Süess verschätzte sich bei einem weiten Ball und der Horwer Torjubel war schon fast zu hören, wäre da nicht Gassmann gewesen, welcher den Ball in extremis über die Latte klären konnte. Das Herz fiel bei dieser Aktion wohl allen Gunzwiler Fans nochmals in die Hose. Kurze Zeit war fertig und der Jubel bei gelb-schwarz kannte keine Grenzen!

Es brechen alle Dämme nach dem Schlusspfiff
Um 18.49 Uhr Ortszeit war es also vollbracht. Sieben Jahre nach dem ersten IFV-Cupsieg holen die Michelsämter den Pokal wieder nach Gunzwil. Nach dem Schlusspfiff brachen auf dem Sportplatz Linden alle Dämme und die Mannschaft, Funktionäre und ihre sensationellen Zuschauer lagen sich vor Freude in den Armen und es war der Beginn einer grossen Party. Die Kramis-/Kappeler-Elf hat eine unglaubliche Cup-Saison hinter sich. Nach dem «Pflichtsieg» in der 1. Runde auswärts beim FC Kerns (5. Liga) folgten für die Michelsämter bis in den Final nur noch Zweitligisten und die Mannschaft bestand jede einzelne Aufgabe und darf sich demzufolge hochverdient IFV-Cupsieger nennen. Als Lohn qualifiziert sich der FC Gunzwil für die Hauptrunde im Schweizer Cup 2023/2024. Das Datum ist bereits bekannt mit dem Wochenende vom 18. bis 20. August. Auf wen man trifft, ist hingegen noch unklar. Die Michelsämter hoffen auf das grosse Los und möchten einen weiteren Super League-Vertreter auf der Linden begrüssen.

Nach dem Cupsieg ist vor den Aufstiegsspielen
Für den FC Gunzwil ist die Saison damit aber noch lange nicht zu Ende. Bereits am kommenden Samstag, 3. Juni 2023, 18.00 Uhr folgt das letzte reguläre Heimspiel in der Meisterschaft. Mit einem Heimsieg gegen Ebikon können sich die Gunzwiler den Gruppensieg in der Gruppe 2 sichern und würden dann von einem Heimspiel zum Abschluss der Aufstiegsspiele profitieren. Die Aufstiegsspiele beginnen am Dienstag, 6. Juni 2023 und enden am Samstag, 17. Juni 2023. Aktuell ist noch nicht klar, an welchen Daten der FC Gunzwil auf welchen Gegner treffen wird, da dies auch noch abhängig von der definitiven Platzierung in der Meisterschaft ist. Alle weiteren Infos zu den Aufstiegsspielen 3./2. Liga werden laufend auf der Website aufgeschaltet. Wir sind also gespannt, ob die Kramis-/Kappeler-Elf den Schwung vom Cupsieg mitnehmen und auch das 2. Saisonziel erreichen kann.

Telegramm FC Gunzwil – FC Horw 2:1 (2:0)
Linden. – 1000 Zuschauer. – SR Sooriyakumar. – Tore: 4. Matias Nurmi 1:0. 7. Matias Nurmi 2:0. 47. Lötscher 2:1. – Gunzwil: Süess, Elia Ramundo, Kronenberg, Fischer, Gassmann; Isler, Till Fleischli, Thimo Fleischli (76. Martini), Iwan Rogger; Matias Nurmi (67. Borges), Sergio Ramundo (60. Furrer). – Horw: Minder; Leyers (46. Fuhrer), Von Holzen, Mangold (72. Primus), Kistler; Kleiner, Lötscher, Schmid (63. Sakica), Schilling, Fischer (83. Fallegger); Unternährer. – Bemerkungen: 21. Matias Nurmi Lattenschuss. 54. Platzverweis Kronenberg. 62. Till Fleischli Pfostenkopfball. Gunzwil ohne Janis Stocker, Schumacher, Jurt (nicht im Aufgebot), Marco Rogger, Luca Fleischli, Ramon Stocker (Aufbautraining), Oehen (abwesend).