Erwin Suter ist ein Urgestein beim FC Eschenbach. Als Spieler erlebte er während sieben Saisons im Fanionteam viel Erfreuliches. In der Folge blieb er im Verein in verschiedensten Funktionen aktiv und wurde bald zum Ehrenmitglied ernannt. Schliesslich zogen viele Jahre als Nachwuchstrainer ins Land. Im vergangenen Sommer beendete Erwin seine 20. Saison als D-Juniorentrainer. Stolzes Jubiläum hin oder her, auch in der laufenden Saison betreut er die aktuelle Da-Mannschaft mit Freude und Leidenschaft.

Mit Hängen und Würgen gelingt es jeweils der Juniorenabteilung, auf Saisonbeginn jede der vielen Nachwuchsmannschaften mit einem Trainer zu bestücken. Seit Jahren kann der FC Eschenbach hinter dem Namen Erwin Suter schon früh ein Häkchen setzen und ihm erleichtert die Da-Junioren zuordnen. Mittlerweile sind es über 20 Saisons, in denen der Eschenbacher die Trainings leitet und als Coach an der Seitenlinie seiner in Gelbschwarz spielenden Jungs steht. Die Jugendlichen mögen und respektieren ihn als umsichtigen Fachmann. Vereinsmitglieder und Eltern schätzen seine Tugenden wie den unermüdlichen, verlässlichen, engagierten, leidenschaftlichen, beharrlichen Einsatz. Der Inhaber des C-Diploms fördert die Nachwuchsfussballer nach wie vor mit einer Portion Ehrgeiz und mit Erfahrung sowie Gelassenheit. Adrian Sager als Juniorenobmann findet dementsprechend lobende Worte: „Erwin gehört zum Inventar des FC Eschenbach. Die Leistung, sich in der 21. Saison ohne Unterbruch den D-Jungs zu widmen, ist einfach fantastisch und ein Wahnsinn. Gerade in der heutigen Zeit ist es schwierig, Trainer zu finden, weil überall die Zeit knapp bemessen ist. Dadurch verdient sein Engagement noch mehr Anerkennung. Ich bin Erwin unglaublich dankbar, dass er den Trainerposten ausübt und schätze seinen Aufwand enorm. Ich hoffe, es werden beim FC Eschenbach weitere Trainerurgesteine folgen, so dass die Kinder und Jugendlichen auch in Zukunft von langjährigen, erfahrenen Trainern oder Trainerinnen betreut werden. »

Inspiriert durch die KIJUKO
Nach seiner Zeit als langjähriger Aktivspieler übernahm Erwin Aufgaben in der KIJUKO (Kinder – und Juniorenkommission) und übte in dieser Zeit auch das Amt des Juniorenobmanns aus. In der Saison 2002/2003 erreichte sein Sohn David das D-Juniorenalter. Für seine Mannschaft suchte der FC Eschenbach einen Trainer. Weil Erwin die Problematik der Trainersuche aus seinen früheren Funktionen bewusst war und er somit auch David unterstützen konnte, entschied er sich für diese Aufgabe. Und die Alterskategorie mit dem goldenen Lernalter und dem Neunerfussball scheint Erwin auf den Leib geschnitten: „Richtig, es bereitete mir von Beginn weg viel Spass, mit den Jugendlichen zu arbeiten und sie bei der fussballerischen Ausbildung zu begleiten. Die Kategorie der D-Junioren ist sehr wichtig und attraktiv und bereitet die Jugendlichen auf höhere Aufgaben wie das Team Seetal vor. Ich möchte die vielen Erlebnisse in den Trainings, Spielen und Turnieren nicht missen. Die Jungs geben mir mit ihrer aufgestellten und offenen Art viel zurück. Zudem schätze ich die Kontakte mit den Eltern. Die Begegnungen und Gespräche auf und neben dem Sportplatz sind bereichernd.“

Aktuelles Team bereitet Freude
Das Durchstöbern verschiedener Mannschaftsfotos zaubert Erwin ein Lächeln ins Gesicht. Zu jedem vorhandenen Bild findet er aufbauende Worte und erinnert sich gerne zurück. Nicht nur wegen der zahlreichen Pokale, der guten Klassierungen oder gar der Qualifikation zur Elite-Kategorie. Vielmehr freut er sich an der Entwicklung der Jungs auf ihrem Lebensweg, welchen er jeweils ein Stück begleitete. Viele haben auch fussballerisch eine tolle Entwicklung eingeschlagen. „Ich bezahle den Ehemaligen in der ersten Mannschaft gerne einen Matchball. Mittlerweile kommt mich dies recht teuer zu stehen“, meint der 63-jährige Erwin mit einem Schmunzeln. Zum aktuellen Team findet der Übungsleiter lobende Worte: „Die aus einigen Burschen des jüngeren Jahrgangs zusammengestellte Truppe zeigte im Verlaufe der Herbstrunde vor allem gegen die starken Teams ausgezeichnete Spiele. Die Jungs bilden eine verschworene Einheit, Lernwille und Einsatz stimmen. Die Konstanz in den Leistungen fehlt noch etwas, so, dass wir nach dem 4. Platz in der Tabelle auch in der Rückrunde in der 1. Stärkeklasse verweilen. Mit beherzten Auftritten erreichte das Da am Hallenmasters die Finalqualifikation und musste sich im Final Wädenswil Da knapp beugen. Ein Achtungserfolg! “

Sportlich mit Höhenflügen
Der Werdegang von „Winu“ beim FC Eschenbach widerspiegelt auch viel Geschichte unseres Dorfvereins. Im zweiten Jahr nach der Vereinsgründung schloss er sich 1979 der neu ins Leben gerufenen 2. Mannschaft an. Weil der Jungspund Tor um Tor erzielte, holte ihn der damalige Spielertrainer Richi Oechslin schon bald ins Fanionteam. Auf Anhieb gelang in dieser Saison der Aufstieg in die 3. Liga, welcher in der nächsten Spielzeit das Tor für das erste Seetaler Derby gegen den FC Hochdorf öffnete. Erwin spielte vor 1000 Zaungästen auf dem Weiherhaus über 90 Minuten durch und half mit dem 0:0 den einen Zähler auf dem Weiherhaus zu behalten. „Suti“ war ein Spieler mit Herz, welcher nie aufgab. Eine Episode bleibt nicht nur für ihn unvergesslich.

Nach einem Fehlstart reiste der FCE im Herbst 83 zum Aufstiegsfavoriten Kickers. Auf Tribschen stand es 1:1 und die Kickers forderten vom Schiedsrichter vehement eine grosszügige Nachspielzeit. Und es war Erwin, welcher einen Konter erfolgreich abschloss und dem FCE das erste Punktepaar der Saison bescherte. Der laufstarke Stürmer war auch dabei, als die Gelbschwarzen 1985/86 als Gruppenmeister erstmals an die Türe zur 2. Liga klopften. Nach sieben Jahren im Fanionteam wollte Erwin aus familiären und beruflichen Gründen fussballerisch etwas kürzertreten und betreute ebenfalls über sieben Jahre als Spielertrainer die 3. Mannschaft. Die sogenannte Plauschtruppe wusste mit der sprichwörtlichen Kameradschaft oft Berge zu versetzen, schaffte auch den Ligaerhalt, als der Verband die 5. Liga einführte und die 4. Liga dadurch eine Reduktion erfuhr. Nach Erwins Wechsel zu den Senioren gelang der Mannschaft um Trainer Peter Schildknecht ein Husarenstück. Die Gelbschwarzen mit Captain Erwin wurden 1997/ 1998 das bisher einzige Mal IFV-Meister bei den Senioren und qualifizierten sich somit für den gesamtschweizerischen Cup.

Im Verein verwurzelt
Das Porträt vermag den vielen weiteren Hilfeleistungen von Erwin in den über 40 Jahren nicht gerecht zu werden. Überall packte er an, entwickelte stets Herzblut für seinen Lieblingsverein. Im Acherfang führt der Unternehmer ein Autospritzwerk. Oft trat er als Sponsor auf und diverse Dresses und Trainingsanzüge trugen den Schriftzug seiner Firma. Er ist auch Mitglied der Donatorenvereinigung „Donschtigclub“. Auf die Events dieser kollegialen, geselligen Truppe freut er sich jeweils besonders. Bei den Spielen der ersten Mannschaft fiebert er im Kollegenkreis mit und diskutiert wohl gerne mit dem Schwiegersohn „Petz“ Mazoll, wenn der langjährige Spieler und Sportchef mit Tochter Carmen und Enkelin Helena auf Besuch weilt. Und wenn es sich nicht um Familie, Geschäft und Fussball dreht, so erholt sich der Eschenbacher am liebsten beim Surfen – und dies gerne oft und „überall, wo es Wind hat“. Bleibt zu hoffen, dass Erwin die „frische Brise“ auch mit seinem ehrenamtlichen, unbezahlbaren Einsatz noch viele Jahre beim FC Eschenbach wehen lässt.