Hinter Altdorf liegt eine 10 Monate lange Saison. Ein Rückblick mit Stichwörtern.

Der Meisterschaftsverlauf
Der Start glückte hervorragend, schon früh war das Punktekonto auf 8 Zähler angewachsen. Altdorf 1 war in der neuen Liga angekommen. Punktgewinne und Punktverluste wechselten sich in der Folge miteinander ab. Und abgesehen vom Goldau- und Hergiswil-Spiel konnte das Fanionteam mit allen Gegnern spielerisch mithalten. Doch dann, unmittelbar vor der Winterpause trieb die Verletzungshexe ihr Unwesen und die Hauptörtler verloren die drei letzten Spiele. Dies bedeutete gleichzeitig auch das frühe Platzen eines erneuten Heimspiels im Schweizer Cup in der Saison 2018/2019. Die Wintervorbereitung verlief eher harzig, umso mehr überzeugte der Rückrundenstart gegen Perlen-Buchrain. Und auch die Rückrunde verlief spielerisch und punktemässig aus Aufsteigersicht gut, nur war es plötzlich so, dass auch alle anderen Teams in der Abstiegszone fleissig punkteten. So musste Altdorf bis zum Schluss zittern. Dank einem erkämpften Punktgewinn in Ascona konnten die Urner bereits vor dem letzten Spiel die Weichen für den Ligaerhalt stellen. Mit dem Unentschieden gegen Brunnen war es dann definitiv. Altdorf 1 beendet die Saison auf Rang 11. Drei Punkte vor Absteiger Ascona und drei Punkte hinter dem auf Platz 5 klassierten AS Novazzano.

Die Highlights
Das ganz grosse Highlight folgte bereits zu Saisonbeginn. Im August empfing der FC Altdorf im Helvetia Schweizer Cup den Servette FC aus der Challenge League. Aus dem Cupspiel wurde auf der Schützenmatte ein richtiges Volksfest. 1850 Zuschauer pilgerten auf den Fussballplatz und sahen den deutlichen Sieg des Oberklassigen, was der guten Laune jedoch keinen Abbruch tat. Ein weiteres Highlight folgte anfangs Juni in Ascona. Altdorf spielte mit dem Messer am Hals. Eine Niederlage und der Ligaerhalt aus eigener Kraft wäre arg gefährdet gewesen. Spielerisch zwar ein schwacher Auftritt, doch der frenetische und in grosser Zahl angereiste Altdorfer Anhang peitschte die Mannschaft richtiggehend zum Punktgewinn. Ein Spiel, dass sicher allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Die Enttäuschungen
In der Aufstiegssaison nach einem Ligaerhalt von Enttäuschungen zu sprechen ist nicht wirklich fair, aber sie gehören eben auch dazu. Einerseits sind dies sicher die Auftritte gegen Hergiswil in der Vorrunde und Eschenbach in der Rückrunde. Mutlos und uninspiriert waren diese Spiele. Sie gehören halt auch zu einer Saison, trotzdem wäre insbesondere in Eschenbach viel mehr möglich gewesen, was den folgenden Saisonverlauf auch etwas erleichtert hätte. Auch etwas, woran gearbeitet werden muss sind die Anzahl Strafpunkte. Mit 63 Zählern stellt Altdorf in der Tabelle nach Taverne (88) die unfairste Mannschaft der Liga. Natürlich waren da auch nötige Karten darunter, wie solche durch taktische Fouls, aber dieser Wert hätte sich in der Schlussphase fast noch gerächt.

Der Abschied
Nach drei Saisons ist Schluss. Pedro Somoza und Urs Arnold übergeben das Zepter ihrem langjährigen Captain Samuel Lustenberger. Hinter ihnen liegen zwei direkte Aufstiege, der IFV-Cupsieg und nun noch der Ligaerhalt in der 2. Liga interregional. Angefangen hat alles 2015. Nach dem überraschenden und nicht einkalkulierten Altdorfer Abstieg mussten die beiden Trainer statt in der 2. Liga regional neu in der 3. Liga übernehmen. Sie entschieden sich dieses Projekt zusammen mit Sportchef René Senn anzugehen. Bereits zu Beginn der 3. Liga Saison harzte es mehrmals. Kritik am Konzept wurde laut. Doch das Trainerteam liess sich nicht beirren. In extremis und unter grossem Druck stiegen die Hauptörter im 100jährigen-Jubiläumsjahr direkt wieder in die 2. Liga regional auf. Ziel erfüllt. Doch dem nicht genug: Mit deutlich weniger Druck konnten die beiden Trainer in der 2. Liga regional eine unglaubliche Serie in der Rückrunde hinlegen und marschierten so mit ihrem Team gar in die 2. Liga interregional durch. Jetzt ist aber Schluss. Das Nachfolgeteam übernimmt ein schwieriges Erbe. Doch, da die Mannschaft in weiten Teilen zusammenbleibt und der Nachfolgetrainer als langjähriger Spieler das Team hervorragend kennt, spricht nichts gegen eine Fortsetzung dieser erfolgreichen Arbeit.

Die Zukunft
Altdorf 1 erwartet eine weitere intensive und wahrscheinlich nicht weniger knappe Meisterschaft. Die Gruppeneinteilung steht zwar noch aus, aber in den meisten anderen Vereinen deutet ebenso alles auf Kontinuität (Altdorf ist aktuell das einzige Team mit einem Trainerwechsel), so dass die Stärken im Herbst wohl ähnlich verteilt sein werden. Da sich der FC Hergiswil trotz 56 Punkten nicht dazu durchringen konnte, den 1. Liga Aufstieg zu wagen, steigt nun das zweitplatzierte Goldau auf. Altdorf seinerseits kann weiter auf ein gut durmischtes Kader bauen. Zahlreiche junge und eigene Kräfte werden weiter Teil des Kaders sein und so weiter Erfahrung mit Einsätzen in der 2. Liga interregional sammeln können. Mit dem bereits dritten Ligaerhalt der A-Junioren in der Coca-Cola Junior League, ist auch bei den Nachwuchskräften für Kontinuität gesorgt. Aktuell sieht es danach aus, dass Philipp Zurfluh der einzige Abgang bleibt. Saisonstart ist am Wochenende vom 11./12. August 2018. Vorbereitungsbeginn in den ersten Juli Wochen.