«Wer ein Tor mehr schiesst als der Gegner gewinnt das Spiel», das ist wohl die einfachste Fussballregel. Auf diese Aussage reduziert ist der Sieg Schattdorfs verdient. Ramon Scheiber nutzte einige der wenigen Chancen dieses hartumkämpften, spielerisch durchschnittlichen Derbys, während auf Altdorfer Seite die Durchschlagskraft und Kaltblütigkeit fehlte um zum – eigentlich dem Spielverlauf entsprechenden – Remis zu kommen.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase kam der FC Schattdorf in der 7. Minute zum Führungstreffer. Nach einem Eckball von links brachten die Gastgeber den Ball nicht weg und Schattdorfs Topskorer Ramon Scheiber konnte den Ball aus dem Getümmel heraus über die Linie stochern. Danach zeigte Altdorf wohl den gepflegteren Fussball, aber Schattdorf zeigte sich kampf- und laufstark und hielt so die Gefahr mehrheitlich vom eigenen Tor fern. Erst in der 17. Minute wurde es dann vor dem Gästetor richtig gefährlich. Zuerst parierte Livio Mahrow einen Freistoss von Samuel Lustenberger mit einer guten Faustabwehr und den anschliessenden Fallrückzieher von Jessy Nimi konnte Samuel Wirth auf der Linie wegspedieren. Danach lief das Spiel mehrheitlich Richtung Schattdorfer Tor, aber Schattdorf stand hinten gut und Altdorf wirkte meist etwas zu ideenlos, um zu echten Torchancen zu kommen. Nur gerade in der 24. und 26. Minute kam Calderon Mavembo zu zwei sogenannten Halbchancen, aber zuerst fiel sein Kopfball zu schwach aus, um den Schattdorfer Hüter zu beunruhigen und danach konnte dessen Schuss nach einem guten Sololauf im letzten Moment von einem Verteidiger geblockt werden. Wie länger die Partie dauerte, desto mehr glich sich das Spiel aus und in der 45. Minute hatte Patrik Stampfli Pech, dass ein Altdorfer Verteidiger seinen guten Schuss im letzten Moment ableiten konnte.

Zu Beginn der zweiten Hälfte machte Altdorf Druck und in der 53. Minute bewahrte Livio Mahrow sein Team – nach einem Flachschuss von Ali Mourad – mit einer guten Parade vor dem Ausgleich. Auch danach lief das Spiel mehrheitlich Richtung Schattdorfer Tor. Nach wie vor fehlten den Platzherren aber die zündenden Ideen, um das Bollwerk Schattdorfs zu überwinden. Deshalb war die Hereinnahme des kreativen Kartal Cil sicherlich eine gute Massnahme. Ob es aber glücklich war, für ihn Pirmin Baumann, dem zwar wie allen Stürmern wenig gelang, der aber mit seiner Athletik immer wieder Löcher riss und mehrere Schattdorfer beschäftigte auszuwechseln, war eher fraglich. Zuerst kamen die Gäste noch zu einigen guten Gegenstössen, aber je länger das Spiel dauerte, desto mehr wurde es zu einer reinen Schattdorfer Abwehrschlacht. Die Gäste standen hinten sehr gut, kämpften beherzt und brachten so ihren knappen Vorsprung gegen ein Altdorf, das oft zu kompliziert agierte und zu wenig konsequent den Abschluss suchte, mit etwas Glück über die Zeit.

Kurz bevor die Schattdorfer ihren Derbysieg bejubeln konnten, wäre ihnen aber sogar beinahe noch der zweite Treffer gelungen, aber der beste Altdorfer, Marco Asaro, konnte, für seinen bereits geschlagenen Hüter, den Schuss von Noah Senn abwehren.

Nach dem Spiel war natürlich die Gemütslage auf beiden Seiten sehr unterschiedlich. «Wer keine Tore schiesst kann kein Spiel gewinnen», meinte Altdorfs Spielertrainer Samuel Lustenberger leicht frustriert. Schattdorfs Captain Paul Arnold freute sich über den Derbysieg und die drei errungenen Punkte und gab zu Protokoll: «Heute hat sicherlich die glücklichere Mannschaft gewonnen, aber wir haben dieses Glück mit viel Willen und einer guten Kollektivleistung auch auf unsere Seite gezwungen.»

Telegramm FC Altdorf – FC Schattdorf 0:1 (0:1)
Schützenmatte. – 930 Zuschauer. – Tor: 7. Scheiber 0:1. – Altdorf: Stutz; Poletti (80. Herger), Gnos, Asaro, Tresch (70. Zgraggen), Lustenberger, Mourad, Mavembo, Hüseyin Cil (78. Zurfluh), Nimi, Baumann (61. Kartal Cil). – Schattdorf: Livio Mahrow; Zurfluh, Wirth, Arnold, Schürpf, Patrik Stampfli (82. Sandro Stampfli), Heinzer, Robin Mahrow (62. Senn), Wyrsch (73. Wipfli), Gisler (95. Baumann), Scheiber.