Im Jubiläumsjahr der IG Sport Luzern fand das Sportforum erneut im Seminarhotel Sempachersee vor über 70 Personen mit abwechslungsreichen Themen statt. Gleich zu Beginn wurden unsere Teilnehmenden mit einem sehr interessanten Referat über das Thema „Wie lange polysportiv und ab wann Spezialisierung?“ gefesselt.

Der Kanton Luzern in Person von Markus Kälin informierte über die Umsetzung des Planungsberichtes Sport und den Änderungen, welche dadurch anstehen. Unter der versierten Moderation von Jann Billeter wurde eine hochkarätige Podiumsdiskussion abgehalten mit Vertretern aus Sport und Kultur, welche in einem anregenden Dialog die vielfältigen Perspektiven und möglichen Verbindungen zwischen den beiden Bereichen ausleuchteten. Anschliessend fand die Konsultativabstimmung statt für die Lancierung der Volksinitiative – mit grossem Applaus.

Sportforum am 25. November 2023 im Sempachersee Hotel (Bild: IG Sport Luzern).

Am vergangenen Samstagmorgen, 25. November 2023, fand unser Sportforum mit über 70 Teilnehmende im Seminarhotel Sempachersee in Nottwil statt. Vizepräsident Peter Regli hiess alle Teilnehmenden herzlich willkommen. Das diesjährige Sportforum war zum einen mit politischen Themen bestückt, aber auch mit einem eindrücklichen Referat von Bryan Charbonnet zur Thematik «Wie lange polysportiv und ab wann Spezialisierung». Vor dem Apéro riche informierte Peter Regli gemeinsam mit Vorstandsmitglied Aline Marty über dieaktuellen Themen der IG Sport Luzern.

Wie lange polysportiv und ab wann Spezialisierung?
Bryan Charbonnet, Doktorand der Universität Bern, fesselte gleich zu Beginn unsere Teilnehmenden mit einem spannenden Referat über das Thema „Wie lange polysportiv und ab wann Spezialisierung?“. Dabei kam klar heraus, es gibt nicht nur schwarz und weiss. Es gibt so etwas wie einen Schweizer Kompromiss – das Specialised sambling. Zielorientiert, aber vielseitig. Der Vergleich mit Norwegen lässt aufhorchen – die Norweger machen mehr Medaillen in viel weniger Sportarten wie die Schweiz. Ist hier ein Umdenken im Schweizer Sport notwendig? Mit seiner Schlussfolie stellte er die Frage, ob ethischer Spitzensport zu verantworten ist – auch hier lohnt sich wohl ein Blick nach Norwegen. Es ist auffallend, dass kritische Sportarten aus diesem ethischen Blickwinkel in Norwegen in der Tendenz wenig im Medaillenspiegel auftauchen.

Planungsbericht Sport des Kanton Luzern
Nach einer kurzen Kaffeepause informierte Markus Kälin, Leiter der Sportförderung im Kanton Luzern über die Änderungen, welche durch die Annahme des Planungsberichtes Sport entstehen. Der Planungsbericht ist vom Kantonsparlament praktisch ohne Gegenstimme zustimmend zur Kenntnis genommen worden. Das ist für den Sport im Kanton Luzern eine sehr gute Nachricht. In den nächsten vier Jahren sind zusätzliche Gelder eingestellt, um vorab im Breitensport Wirkung zu erzielen. Aber auch die Big Four Stadtlauf Luzern, Ruderwelt Luzern, Spitzenleichtathletik Luzern und Swiss City Marathon werden höhere Beiträge erhalten. Die Gelder aus den Massnahmen im Planungsbericht sind wichtig und notwendig, aber nicht ausreichend, damit die Vereine die grossen Herausforderungen der Zukunft meistern können.

Podiumsdiskussion mit Jann Billeter als Moderator: Gleich lange Spiesse zwischen Sport und Kultur
Eine hochkarätige Podiumsdiskussion versprach unter der sachkundigen Moderation des angesehenen Schweizer Fernsehmoderators und ehemaligen Eishockeyspielers Jann Billeter ein Ereignis zu werden. Die Veranstaltung wurde darauf ausgerichtet, einen anregenden Dialog zwischen prominenten Vertretern des Sports und der Kultur zu ermöglichen, um ein breites Spektrum von Perspektiven und Meinungen zu beleuchten.

Auf der einen Seite Sibylle Boos-Braun, die erfahrene Kantonsrätin und Vizepräsidentin der GASK, und Stephan Zopfi, der das Amt des Co-Präsidenten der Sportstadt Luzern innehat. Beide haben die Perspektive des Sports vertreten und dabei ihre fundierte Kenntnis der Sportlandschaft und ihre Erfahrungen im öffentlichen Dienst eingebracht.

Auf der anderen Seite haben Gianluca Pardini, Geschäftsführer der IG Kultur Luzern, und Karin Stadelmann, Kantonsrätin und Präsidentin der EBKK, die Sicht der Kultur repräsentiert. Dieses versierte Duo bereicherte die Diskussion um die kulturelle Szene der Region und zeigten mögliche Verbindungen zwischen Sport und Kultur auf. Diese einzigartige Verschmelzung von Sport und Kultur versprach nicht nur, traditionelle Grenzen zu durchbrechen, sondern auch einen tiefen Einblick in die Synergien und möglichen Herausforderungen dieser beiden wichtigen Lebensbereiche zu bieten.

Jann Billeter verstand es ausgezeichnet, die beiden Welten näher zu bringen, nicht zu polarisieren und für beide Seiten kritische Fragen aufzuwerfen. So unter anderem, warum die Kultur in der Wahrnehmung besser unterwegs ist als der Sport. Hier kann der Sport sicherlich noch deutlich mehr leisten.

Konsultativabstimmung zur Lancierung der Volksinitiative für den Sport
Mit dem Planungsbericht wurde das Grundanliegen des Initiators Urs Dickerhof, nämlich „Gleich lange Spieße für Kultur und Sport“ und mehr finanzielle Mittel für den Breitensport nur ungenügend umgesetzt. Aus diesem Grund sah es der Vorstand der IG Sport Luzern als notwendig an, noch einen Schritt weiterzugehen und eine Initiative zu lancieren, damit noch mehr finanzielle Mittel dem Sport zufallen. Daher wurde im Anschluss an die Podiumsdiskussion eine Konsultativabstimmung betreffend Lancierung der Initiative durchgeführt. Die Abstimmung zeigte eine volle Zustimmung der Teilnehmenden. Die IG Sport Luzern leitet somit die nächsten Schritte in die Wege und informiert ihre Mitglieder in naher Zukunft. Als erste Konsequenz aus dem Podium darf auf die Kompetenz der Kultur, namentlich von Gianluca Pardini und Karin Stadelmann, zurückgegriffen werden. Damit hat das Podium bereits ein grosses Ziel erreicht, nämlich die Verschmelzung von Kultur und Sport, wenn es um die Unterstützung gegenseitiger Anliegen geht.

Aktuelles über die IG Sport Luzern
Zu guter Letzt informierte Vizepräsident Peter Regli und Vorstandsmitglied Aline Marty die Teilnehmenden noch über die aktuellen Ereignisse bei der IG Sport Luzern. Darunter gehört die Mitwirkung im Vorstand der IG Sport Schweiz, welche sich auf nationaler Ebene für die Interessen des Sports einsetzt. Mittlerweile zählt die IG Sport Schweiz seit der Gründung im November 2020 elf Mitgliedsverbände, welche dem Breitensport eng verbunden sind. Auch über die aktuellen Zahlen der Qualitätssicherung und die Orientierung für die Einreichung der Kandidaturen für den Luzerner Sportpreis wurde berichtet. Die wichtigsten Neuerungen, welche durch das neue Datenschutzgesetz stattgefunden haben, wurden durch Aline Marty an die Teilnehmenden weitergegeben. Zu guter Letzt hat Peter Regli noch die Termine der IG
Sport Luzern im Jahr 2024 bekannt gegeben.

Wir möchten uns bei unseren Mitgliedern für das zahlreichen Erscheinen und den gelungenen Anlass, sowie auch für den gemütlichen Austausch am Apéro Riche untereinander bedanken.