Der Chamer Stürmer Petar Ugljesic macht aus seinem Herzen keine Mördergrube. Er sagt offen und ehrlich, was er zu er­reichen hofft.

Der im letzten Sommer in die Promotion-League aufgestiegene SC Cham führte die Tabellenspitze unangefochten an, bis er am letzten Sonntag von der U 21 des FC Basel mit 3:2 Toren besiegt wurde. Nutzniesser ist Servette Genf, das nun einen Punkt mehr aufweist als die Ennetseer. Den Chamer Stürmer Petar Ugljesic mag dies nicht zu verunsichern. Er sagt: «Die Niederlage gegen Basel U 21 war nicht zwingend. Wir lagen nach 18 Spielminuten 2:0 in Front, ehe wir aus unerklärlichen Gründen nachliessen und noch vor der Pause den 2:2-Ausgleich entgegennehmen mussten.» Nachdem die stark aufspielenden Basler in der 60. Minute 3:2 in Führung gegangen seien, hätte sie trotz eines Chancenplus vergeblich versucht, zumindest einen Punkt zu erringen. Petar Ugljesic versichert: «Wir werden alles unternehmen, um Servette den Meistertitel noch entreissen zu können.

Petar Ugljesic: «Wir wollen uns mit einem Sieg rächen.»

Im Hinblick auf das nächste Spiel gegen Breitenrain, das morgen Samstag, um 18.30 Uhr, auf dem Chamer Eizmoos angepfiffen wird, sagt er: «Wir haben das auf Kunstrasen ausgetragene, ausgeglichen verlaufende Vorrundenspiel gegen den zurzeit auf dem 13. Tabellenplatz liegenden FC Breitenrain unglücklich 0:1 verloren. Nun wollen wir uns mit einem Sieg rächen und der Konkurrenz klar machen, dass wir nach wie vor daran glauben, den Meistertitel gewinnen zu können.» Er hoffe, dass der lange Zeit verletzte Roman Herger, der am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen sei, zumindest wieder für einen Teileinsatz zur Verfügung stehe. Mit seinen unbestrittenen Qualitäten als Vorlagengeber und Vollstrecker wäre Roman Herger eine willkommene Verstärkung fürs Team.

«Spürte, dass es passt»
Der 23-jährige Petar Ugljesic macht keinen Hehl daraus, dass er schon als kleiner Junge davon geträumt hat, seinen Lebensunterhalt als Profifussballer bestreiten zu können. Dieser Traum platzte vorerst, als sich der Nachwuchsspieler des Grasshopper-Clubs Zürich (GC) den Fuss brach. Er erzählt: «Boris Smiljanic, der Trainer der U 21 legte mir nahe, zu einem 1.-Liga-Club zu wechseln. Er sagte mir ehrlich, GC plane seine Zukunft mit anderen Spielern.» Nach einer einjährigen Ausleihe an YF Juventus Zürich wurde Petar Ugljesic in der letzten Saison von Zug 94 verpflichtet, dem er mit 20 Toren zum Erreichen der Aufstiegsrunde verhalf. Nach dem verpassten Aufstieg vereinbarte er mit den Stadtzugern, dass er eine weitere Saison ihre Farben trage, wenn kein oberklassiger Verein anklopfe. Die Vereinbarung wurde hinfällig, als der in die Promotion-League aufgestiegene SC Cham sein Interesse an einer Verpflichtung des treffsicheren Stürmers bekundete. «Teammanager Walter Riedweg und Sportchef Marcel Werder liessen in den Verhandlungsgesprächen erkennen, dass sie mir vertrauen. Ich spürte, dass es passt», erzählt Ugljesic. Sein Gespür habe sich restlos bestätigt. Er sei sehr dankbar und glücklich, in diesem hervorragend geführten Verein mit einer wirklich tollen Mannschaft in der Promotion-League spielen zu dürfen. Unmittelbar nach diesen Worten schiebt er nach: «Den Verantwortlichen von Zug 94 – allen voran Präsident Beat Knoblauch, den ich sehr schätze – bin ich dankbar, dass sie mir beim Wechsel zum SC Cham keine Steine in den Weg gelegt haben.»

Diverse Spekulationen
Wie lange Petar Ugljesic für den SC Cham auf Torjagd gehen wird, steht in den Sternen. Sein Berater, Rover Schudel, Inhaber der Adon Production AG in Neuenhof, lässt ihn in seiner Firma im Büro arbeiten, damit er neben dem Training noch Zeit findet, an seiner Fitness zu feilen. Es wird gemunkelt, dass oberklassige Vereine ihr Interesse an einer Verpflichtung des Stürmers bekundet hätten. Petar Ugljesic weiss nicht, was er dazu sagen soll. «Ich wurde schon von diversen Leuten gefragt, ob ich einen Übertritt zu einem Profiverein plane. Dazu kann ich wirklich nicht Stellung nehmen, weil diesbezüglich noch keine Gespräche stattgefunden haben. Ich kann aber nicht verleugnen, dass sich mein Bubentraum erfüllen würde, wenn ich bei einem Challenge- oder Super-League-Verein einen Profivertrag unterschreiben könnte.» Priorität hätte sein Stammverein GC, da Trainer Pierre-Luigi Tami auf erfolgshungrige, junge Spieler setze. Derzeit sei es aber nicht opportun, sich mit solchen Gedanken herumzuschlagen. Das Hier und Jetzt sei für ihn der SC Cham, mit dem er die laufende Promotion-League-Saison mit dem Meistertitel krönen wolle. Der SC Cham und Petar Ugljesic sind jedenfalls auf einem guten Weg, um das ersehnte Ziel zu erreichen.