Basel liess überraschenderweise Punkte in Aarau liegen. Der FC Zürich kam gegen Lugano nicht über ein 0:0 hinaus. Mit einem Sieg hätte der FC Luzern sich also, an der Spitze absetzen können. Doch leider erwischten die Innerschweizerinnen einen rabenschwarzen Tag und absolvierten die schlechteste Saisonleistung.

GC ging bereits in der 8. Minute durch die überragende Müller in Führung. Die Abwehr des FC Luzern war an diesem Samstag in allen Belangen überfordert und GC hätte bereits nach 20. Minuten höher führen müssen.

Der FC Luzern brauchte bis in die 23. Minute, bis Topscorin Brütsch, welche mit einer Bänderzerrung in die Partie ging, den ersten gefährlichen Abschluss für die Gäste zu verzeichnen hatte. GC blieb aber gefährlicher und konterte die Gäste immer wieder nach Belieben aus. Die FCL Frauen konnten froh sein, dass an diesem Abend GC alles andere als kaltblütig agierte. Besser machte es dann schliesslich Wyser. Sie erzielte in der 33. Minute, durch tolle Vorarbeit von Reuteler und Stapelfeldt den Ausgleich. Die junge U19 Spielerin Häring, welche wieder von Beginn weg spielen durfte, hätte sogar nur zwei Minuten später den Führungstreffer erzielen können.

In der 36. Minute dann eine sinnbildliche Aktion für den Auftritt der Gäste. Wyser spielte einen Rückpass auf Honegger, welche den Rückpass unerklärlicherweise in die Hand nahm – der anschliessende indirekte Freistoss landete nach diversen Abwehrversuchen schliesslich am Pfosten. GC drückte weiter und hätte längst in Führung liegen müssen. Die Abwehr der Luzernerinnen war heillos überfordert mit den schnellen offensiv Spielerinnen des Heimteams. In der 45. Minute traf Hubler wieder nur die Latte. Doch Luzern hat in den letzten Spielen bewiesen, wie viel Offensivpotenzial in dieser Mannschaft steckt. Nach einem Pass von Häring in den Rücken der Abwehr, liess sich Reuteler nicht zweimal bitten und verwandelte eiskalt zur 1:2 Führung für den FC Luzern.

Die Gäste waren sich bewusst, dass sie absolut gegen den Spielverlauf zur Pause führten. Eine Steigerung in der zweiten Hälfte war mehr als nötig, um aus Zürich Punkte mitnehmen zu können. Doch bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff, profitierte Müller, welche die Beste auf dem Platz war, von einem erneuten Missverständnis zwischen Lötscher und Honegger – 2:2. Was danach folgte war nur etwas für die neutralen Zuschauer. Hochkarätige Torchancen fast im Minutentakt. Luzern traf nur der Pfosten und defensiv mussten beide Teams jeweils auf der Torlinie klären. In der 85. Minute landete schliesslich ein Bogenball von Reuteler hinter der Torlinie – Führung für den FCL. Wer nun gedacht hat, das Team würde sich zusammenreissen und konzentrierter agieren wurde enttäuscht. Statt die Führung zu verwalten, schenkte man GC nur eine Minute später, den 3:3 Ausgleich. Mit diesem Punkt wäre man mit einem blauen Auge davongekommen und immer noch Tabellenführer gewesen. Doch zu naiv, zu unkonzentriert, zu hektisch und zu verunsichert agierte man an diesem Samstag und so kam wie es kommen musste- GC erzielte in der 91. Minute tatsächlich noch den vielumjubelten Siegestreffer.

Luzern muss sich an die eigene Nase fassen. Die frühzeitigen Weihnachtsgeschenke von GC wollte man nicht annehmen und rutscht somit, nach dieser katastrophalen Leistung, auf den 2. Tabellenplatz ab. Jetzt folgen erneut zwei Wochen Nati-Pause bevor die drei Topteams YB, Zürich und Basel warten. Um in diesem Spielen punkten zu können, braucht es wieder die Einstellung, der vergangenen Partien – Ansonsten könnte eine tolle Vorrunde einen faden Beigeschmack bekommen. HOPP LOZÄRN!

Telegramm Grasshoppers Club Zürich : FC Luzern 4:3 (1:2)
GC Campus, Zürich – 150 Zuschauer – SR Gobbi.
Tore: 8. 1:0 Müller, 33. 1:1 Wyser, 45. 1:2 Reuteler, 48. 2:2 Müller, 85. 2:3 Reuteler, 86. 3:3 Andresen, 91. 4:3 Walker. FCL: Honegger, Stapelfeldt (90. Felder), Lötscher, Graf, Remund, Sager, Wyser, Härring, Videira (75. Schegg), Brütsch (80. Scheiber), Reuteler. Bemerkungen: 37. Minute Pfostenschuss Tenini, 45. Lattenschuss Hubler, 67. Pfostenschuss Sager. 92. Gelb Honegger. Luzern ohne: Egli, Haller, Schürch, Scodeller, Tschopp (alle verletzt).