Der SC Kriens besiegt das drittplatzierte Yverdon 2:1 (2:1) und geht mit zwei Punkten Vorsprung als Spitzenreiter in die Winterpause.

Obwohl Kriens gegen Yverdon in Rückstand geriet, vermochte es im letzten Spiel des Jahres insgesamt zu überzeugen. Auf das 0:1 (17.) nach einer verunglückten Kopfballrückgabe von SCK-Verteidiger Manuel Fäh reagierte die Krienser Mannschaft relativ schnell: Eine schöne Offensiv­aktion zwischen Nico Siegrist und Diogo Costa vermochte der lauernde Edmond Selmani zum 1:1-Ausgleich abzuschliessen (24.). Und keine zehn Minuten später (33.) war das 2:1 der Krienser bereits der – später als verdient zu taxierende – Siegtreffer: Selmani schoss von links aus 20 Metern Distanz, der Yverdon-Torhüter bestand die Prüfung nicht und liess den Ball nach vorne prallen, wo Siegrist heransprintete und den Ball gekonnt über den Keeper ins Netz lupfte.

Die Augen der einheimischen Zuschauer waren für einmal nicht nur auf die Krienser Akteure gerichtet, sondern auch auf einen Yverdon-Spieler: Djibril Cissé (36), einstiger Champions-League-Sieger mit dem FC Liverpool und neunfacher Torschütze für die französische Nationalmannschaft. Der Stürmer ivorischer Herkunft hat in 17 Spielen 15 Tore erzielt und ist damit der beste Torschütze der Promotion League.

Kriens allerdings zeigte keine Angst und auch keinen Respekt vor dem ehemaligen Superstar: Schon beim 3:0-Hinspielsieg ging Cissé nach einer Halbzeit entnervt vom Platz, und gestern wirkte das frühere Enfant terrible wie ein Fremdkörper in der eigenen Mannschaft. Die Bälle, die Cissé in der Sturmspitze für seine Mitspieler «abtropfen» liess, landeten immer in den Füssen der Krienser, und seine zwei Schüsse auf das SCK-Tor wurden von Goalie Sebastian Osigwe gut pariert.

Champions-League-Sieger Cissé geht wortlos
Überhaupt hat der Krienser Keeper einigen Anteil daran, dass sein Klub als Spitzenreiter Weihnachten feiern wird. Osigwe, auch schon mit Aufgeboten in die nigerianische Nachwuchsnationalmannschaft berufen, ist unterdessen zum besten Goalie der Liga avanciert. Ob es sogar zu einem Nigeria-Aufgebot für die WM in Russland reicht? Osigwe scheint laut Insidern im Moment die Nummer 4 unter den Nigeria-Torhütern zu sein.

Zurück zu Cissé. Der Mann mit den zahlreichen Tattoos spielte diesmal zwar ganz durch, musste aber miterleben, dass Yverdon auch die zweite Partie gegen Kriens verlor. Wortlos verzog Cissé sich als Erster in die Umkleidekabine, wortlos verliess er diese als Letzter. Und jene Fans, die nach seinem Trikot fragten, liess er ebenso wortlos stehen.

Dafür war man sich auf Krienser Seite einig, was den Kommentar zum gewonnenen Spiel wie auch zur absolvierten Vorrunde betrifft: «Wir dürfen wirklich zufrieden sein», meinten Präsident Werner Baumgartner, Sportchef Bruno Galliker und Trainer Bruno Berner im Einklang.

War es im letzten Frühling im Kampf um den Aufstieg in die Challenge League das Duell von Kriens mit Rapperswil-Jona, dürfte es diesmal auf einen Zweikampf zwischen Kriens und Stade Nyonnais hinauslaufen. Wir erinnern uns: In der letzten Rückrunde ging den Kriensern plötzlich der Schnauf aus. Das soll 2018 vor der Rückkehr ins eigene neue Kleinfeldstadion nicht passieren.

Telegramm SC Kriens – Yverdon Sports 2:1 (2:1)
Gersag. – 600 Zuschauer. – SR Cibeli. – Tore: 17. Rushenguziminega 0:1. 24. Selmani 1:1. 33. Siegrist 2:1. – Kriens: Osigwe; Costa, Hasanaj, Fäh, Fanger; Selmani (80. Röthlisberger), Schilling, Cirelli, Siegrist; Sulejmani (91. Stojanov), Chihadeh (74. Seferagic). – Yverdon: Bornand Da Silva; Reis Rocha, Rossé, Dia Mbaye, Cazzaniga; Marazzi (76. Lahiouel), Doumbia, Lusuena (78. Caslei), Deschenaux (66. Eleouet); Rushenguziminega, Cissé. – Bemerkungen: Kriens ohne Mangold, Urtic, Marinkovic, Bürgisser, Allou und Geri (alle verletzt).