Der FC Eschenbach lancierte seine Rückrundenvorbereitung Mitte Januar mit einem Skiweekend in Davos. 19 Kadermitglieder nahmen an diesem Teamevent teil, genossen ideale Bedingungen und die gute Organisation. Besonders erfreut über die beinahe lückenlose Teilnahme und die mannschaftliche Geschlossenheit zeigt sich Captain Peter Mazoll, welcher mit dem FC Eschenbach vor dem Start ins Fussballjahr 2018 steht und sich von seinen Teamkollegen weiterhin eine solche Bereitschaft wünscht.

Eschenbachs Nummer 16 hat sich in den über sechs Saisons in unseren Fussballgefilden einen Namen gemacht. Der Mittelfeldspieler gefällt mit seiner Leidenschaft, seiner Kampfkraft und weiss auch spielerische Akzente zu setzen. Trotz des mit 34 Jahren fussballerisch vorgerückten Alters verblüfft er mit seiner Laufbereitschaft. Er stopft im defensiven Mittelfeld die Löcher und ist Antreiber. Und weil er nie aufgibt, ist er vor allem für die jungen Spieler ein Vorbild. Seine Persönlichkeit, die ruhige und bescheidenen Art stempeln ihn zum idealen Captain. Und wer in Eschenbach Fussball spielt, braucht wie er eine gehörige Portion Optimismus. Letzten Frühling gab er in einer Matchvorschau in beinahe aussichtsloser Tabellenlage den kernigen Satz von sich: «Abgerechnet wird im Juni. » Und er sollte mit seiner Zuversicht recht behalten. Zur gelungenen Mission «Ligaerhalt» trug er in den entscheidenden letzten Partien viel bei, indem er oft über sich hinauswuchs. Zusammen mit dem ebenfalls unverwüstlichen Pascal Odermatt, dem zweiten Routinier an seiner Seite, hatte er jeweils das Mittelfeldzentrum im Griff.

Der Südtiroler wird zum Eschenbacher
Der FC Eschenbach überstand soeben als Aufsteiger die erste 2.Liga-Intersaison 2010/ 2011 mit dem überraschenden vierten Tabellenplatz souverän, da wechselte Peter Mazoll vom SSV Naturns zu den Seetalern. Ein Praktikum bei MS Sports und der Ausbildung im Sportmanagement knüpften die Verbindung. Dass er jedoch in Eschenbach Wurzeln fasste und sich das Heimweh zum schönen Südtirol in Grenzen hielt, verdanken die Eschenbacher seiner grossen Liebe zu Carmen Suter. So profitierte der FCE von einem internationalen Transfer: Ein wertvoller, sympathischer Sportsmann und ein überdurchschnittlicher Fussballer, welcher bereits als Captain in Naturns Spuren hinterliess, hatte den Weg nach Eschenbach und damit aufs Weiherhaus gefunden.

Frisch beim FCE schien sich vorerst der Spruch nach der «verflixten zweiten Saison» zu bewahrheiten. Sein Debüt auf dem Weiherhus endete mit 1:2 zugunsten von Vedeggio, es reihten sich Niederlagen. Erst in Goldau bei einem 3:4-Erfolg konnte Peter Mazoll erstmals im Eschenbacher Dress jubeln. Mit einer ausgezeichneten Rückrunde konnte die Abstiegsgefahr früh gebannt werden. Dann folgte wohl die beste FCE-Saison aller Zeiten. Die Gelbschwarzen klopften gar leise an die Türe zur ersten Liga, hinter Aufsteiger Sursee beendete Eschenbach mit Trainer Herbert Fankhauser die Saison auf dem ausgezeichneten 2. Platz.

Dass die Gelbschwarzen in den weiteren Saisons immer mit den Augen in die hinteren Tabellenränge schielten und sich Eschenbachs Fussball stets um den Klassenerhalt drehte, stört ihn keineswegs: »Wir haben nicht das Rüstzeug und die Mittel, an der Spitze mitzumischen. Wir versuchen, aus unseren Möglichkeiten das Beste herauszuholen. Und wenn dann im Zieleinlauf wie mal in Gunzwil oder letzte Saison in Hergiswil der Klassenerhalt feststeht, ist das schon ein unbeschreibliches Gefühl. Diese unvergesslichen Fussballgeschichten möchte ich nicht missen. »

Den Laden zusammenhalten!
Die vergangene Herbstrunde analysiert «Petz» mit folgenden Worten: » Die Vorbereitung mit den zahlreichen Absenzen verlief ungünstig und wir erhielten die Quittung mit der deutlichen Startniederlage gegen Novazzano. Dann hatten wir insofern Glück, dass wir in Ascona auf eine noch nicht eingespielte Mannschaft stiessen und die ersten drei Punkte einfahren konnten. Im Verlaufe der Vorrunde konnten wir spielerisch mithalten, schafften wie gegen Goldau auch überdurchschnittliche Spiele. In den Partien gegen Perlen und Sarnen waren wir schlicht nicht bereit. Solche Niederlagen schmerzen. Im Grossen und Ganzen sind wir unberechenbarer geworden und haben gegenüber letzter Saison mehr Offensivpotential, müssen jedoch konstanter werden.» Im Weiteren bereiten dem Captain junge Akteure wie Benjamin Barmet Freude. Er hofft, dass ihnen nun nächste Schritte nach vorn gelingen.

Grosse Stücke hält «Petz» vom neuen Trainer Kusi Meier und windet ihm aufgrund der zielgerichteten Trainings und der kompetenten Mannschaftsführung ein Kränzchen. Nun hofft er, dass Trainer und Mannschaft in der Vorbereitungsphase und in der Rückrunde aus dem Vollen schöpfen können und das Team von Verletzungen verschont bleibt. In intensiven Trainings, den Testspielen und im Trainingslager auf Malta Mitte Februar sollen die Weichen für eine erfolgreiche Rückrunde gestellt werden. In den nächsten Wochen müssen also seine Hobbys wie Aktivferien, Skifahren und Wandern wieder hintenanstehen. Das Startprogramm im März gegen den überraschenden Neuling Novazzano, gegen das aufstrebende Ascona und das heimstarke Brunnen hat es in sich. Peter Mazoll versucht dann wie stets sein Bestes zu geben und – wie er so schön in seinem heimeligen, südtirolischen Akzent beteuert – «den Laden zusammenzuhalten».

Wie auch der Fussballfrühling ausfällt, ein Highlight bringt das Jahr 2018 bestimmt: Im Sommer wird Peter mal nicht seine Mannschaft aufs Spielfeld führen, sondern seine Carmen zum Traualtar!