Es sollte ein Spitzenkampf um Platz 3 werden. Schliesslich wurde der Mittwochabend zum Alptraum der Luzernerinnen. Wie bereits im Cupspiel gegen Lugano, erwischten die Gäste einen katastrophalen Start. Gerade einmal 5 Minuten waren gespielt und YB ging durch Mayland in Führung. Wieder verschliefen die Luzernerinnen die ersten Minuten des Spiels – wie schon so oft in dieser Saison.

Luzern agierte zu ängstlich, zu passiv und stellte sich im Spielaufbau alles andere als geschickt an. Die Sicherheit am Ball, welche im Cup gegen Lugano noch da war – wie weggeblasen. YB war den Innerschweizerinnen in allen Bereichen klar überlegen. Raumaufteilung, abgestimmte Laufwege, Schnelligkeit, Druck auf die ballführende Person und der absolute Siegeswillen, dieses wichtige Spiel gewinnen zu wollen. So schraubten Dubs und Schassberger das Resultat verdient auf einen 3-Torevorsprung hoch.

Kurz vor der Pause konnte Chantal Ruf, ihren Aufwärtstrend einmal mehr bestätigen und traf, wie bereits im Cupspiel, zum Anschlusstreffer.

Nach der Pause lief Luzern kopflos in das Verderben. Bereits vier Minuten nach wieder Anpfiff schraubte Ismaili das Score auf 4:1 hoch. Fünf Minuten später Widmer – 5:1. Die Gäste aus Luzern rannten kopflos nach vorne, verloren den Ball immer wieder zu einfach in der Vorwärtsbewegung und schalteten sehr schwach um. Dass man mit 120 Minuten, vom Cupfight gegen Lugano in den Beinen, dann gegen ein frisches YB nicht mehr reagieren kann war klar. Was folgte war eine Machtdemonstration von YB, welche Luzern knallhart in die Realität zurückschossen. Die eingewechselte Nati-Spielerin Lehmann zeigte der Luzerner-Abwehr mehrmals ihre Schnelligkeitsdefizite auf. Mit ihrem Tor in der 68. Minute stellte sie dann unter Beweis, wieso sie zu den grössten Nachwuchstalenten in der Schweiz gehört. Müller und Schassberger schraubten das Resultat dann noch richtig schmerzhaft nach oben – 8:1. Wer denkt YB hätte eiskalt alle Chancen genutzt liegt falsch, Luzern hatte Glück nicht noch höher vom Platz geschossen zu werden.

Luzern ist zurück in der Realität. Mit der momentan personellen Situation hat man schlicht nichts in der oberen Tabellenhälfte verloren. Zürich, Basel und YB spielen in einer eigenen Liga. Wenn man gegen ein solches Spitzenteam mithalten will muss alles passen. Leider hat an diesem Mittwochabend wenig, bis gar nichts gepasst. Die Innerschweizerinnen haben nicht lange Zeit um über die Niederlage nachzudenken, am Samstag steht mit dem FCZ „das Mass aller Dinge“ vor der Tür, bevor die Luzernerinnen dann in Basel zu Gast sein dürfen. Eine interessante Erfahrung für dieses junge Team. Bleibt zu beobachte, wie diese unerfahrene Equipe mit dieser Situation umgeht. HOPP LOZÄRN!

Telegramm BSC Young Boys – FC Luzern 8:1 (3:1)
Sportpark Wyler – 120 Zuschauer – SR.
Tore: 5. 1:0 Mayland, 30. 2:0 Dubs, 37. 3:0 Schassberger, 42. 3:1 Ruf, 49. Ismaili 4:1, 54. Widmer 5:1, 68. Lehmann 6:1, 78. Müller 7:1, 79. Schassberger 8:1 FCL: Honegger, Bitzi, Lötscher, Graf, Häring, Sager, Wyser, Ruf (76. Scheiber), Reuteler, Stapelfeldt (57. Lazri), Brütsch (72. Schegg). Bemerkungen: Keine. Luzern ohne: Egli, Haller, Tschopp, Schürch, Scodeller, Schnider (alle verletzt), Remund, Felder, Videira (abwesend).