Der 20-jährige Cristian Tramontano vom Drittligisten FC Baar kämpft für die Verwirklichung seiner grossen Träume. Ob sie in Erfüllung gehen, wird sich schon bald zeigen.

Cristian Tramontano erlernte das Fussball-Abc bei Zug 94. Als B-Junior des Teams Zugerland wurde er von Antonio Bozzi trainiert, der an den Leistungen des schweizerisch-italienischen Doppelbürgers Gefallen fand. Es überraschte nicht, dass Bozzi den kampfstarken Verteidiger nach FC Baar holte, als er dort als A-Junioren-Trainer einstieg. Und als Bozzi nach dem Wechsel von Roland Widmer zum Erstligisten Zug 94 dessen Erbe als Fanionteamtrainer der Lättich-Elf antrat, berief er Tramontana ins erweiterte Kader der ersten Mannschaft.

Nach einigen gelungenen Teileinsätzen sagt Tramontano: «Mein Ziel ist es, möglichst schnell Stammspieler zu werden.» Seine Trümpfe seien ein nie erlahmender Kampfgeist und knallharte Torschüsse mit seinem starken rechten Fuss. Verschmitzt lächelnd schiebt er nach: «Die schöneren, beziehungsweise die besser platzierten Schüsse, erziele ich allerdings mit meinem linken Fuss.» Ob dies stechende Argumente für einen Stammplatz im Fanionteam sind, wird sich weisen.

Der FC Baar hat vor dem Saisonstart – wie schon so oft – vom Erreichen der Aufstiegsrunde geträumt. Dieser Traum wird kaum in Erfüllung gehen, da der Punkterückstand auf das zweitplatzierte Zug 94 II mit 14 Zählern bereits gross ist. Tramontano sagt: «Unsere Mannschaft besteht aus mehreren jungen, willigen Spielern, die von Antonio Bozzi technisch und taktisch hervorragend geschult werden. Es braucht einfach noch eine gewisse Zeit, bis die guten Trainingsleistungen in den Ernstkämpfen zum Tragen kommen.» Einmal in Rückstand geraten, fehle oftmals der Glaube, das Spiel noch drehen zu können.

Fan von Inter Mailand
Cristian Tramontano sagt selbstbewusst: «Mein Fernziel ist es, dereinst mindestens in einem Erstligateam spielen zu können.» Das Grösste für ihn wäre allerdings, einmal das schwarz-blaue Trikot von Inter Mailand zu tragen. Schon im Kindesalter habe er von den damaligen Inter-Stars geschwärmt. Der Verteidiger Javier Zanetti sei sein Idol geworden, dem er nacheifere. Mit seiner Familie oder Freunden im San Siro die Heimspiele von Inter Mailand hautnah mitzuerleben und die tolle Stimmung im Stadion zu geniessen, sei für ihn jedes Mal ein Highlight, betont Tramontano.

Als Höhepunkt bezeichnet er auch das Zusammensein mit seiner Freundin Selina Davatz. Tramontano erzählt: «Die ersten Kontakte mit ihr habe ich im Internet geknüpft. Und beim ersten Date hat es sofort gefunkt – es war Liebe auf den ersten Blick.» Von ihrem Charakter sei er ebenso fasziniert wie von ihrem Charme und ihrer Schönheit. Seine ersten Ferien, die er mit Selina auf Ibiza verbracht habe, würden ihm stets in bester Erinnerung haften bleiben. Auch von den Ferien mit seiner Familie im süditalienischen Lecce schwärmt er.

Mit seiner Mutter Dania und seinem Vater Domenico, der liebevoll «Mimmo» genannt wird, habe er schon oft wunderschöne Stunden am Sandstrand von Torre Vado verbracht und unvergessliche Pizzaabende erlebt. Nebst seinen Eltern, die ihm in allen Lebenslagen hilfreich zur Seite stehen, verbindet Tramontano auch ein festes Band mit seinen Brüdern Leonardo (16) und Emanuele (9). Der Baarer Verteidiger erzählt sichtlich stolz: «Leonardo spielt mit der Nummer 10 auf dem Rücken im U18-Team des FC Luzern. Der beste Fussballer von uns ist aber unbestritten Emanuele, der Stürmer der E-Junioren von Zug 94 ist. Ich bin davon überzeugt, dass unser jüngster Bruder eines Tages im Super-League-Team des FC Luzern auf Punktejagd gehen wird.»

In wenigen Wochen stehen für Cristiano Tramontano die Lehrabschlussprüfungen als Automobilfachmann an. Er sagt: «Wenn ich die Abschlussprüfungen erfolgreich bestehe, will ich mich an einer Handelsschule weiterbilden, um im Autoverkauf tätig sein zu können.» Wenn alles wie geplant verlaufe, werde er in rund zehn Jahren eine eigene Familie mit zwei Kindern haben – und einen roten Ferrari fahren, fügt Tramontano verschmitzt lächelnd an.