Eine Legende tritt ab: David Zibung hat sich entschieden, seine Fussballschuhe zum Ende der laufenden Saison an den Nagel zu hängen. Mit seinen über 500 Spielen für den FC Luzern ist David Zibung nicht nur Rekordspieler des FCL, sondern prägte mit seiner authentischen Persönlichkeit den Klub in den vergangenen zwei Jahrzehnten wie kein anderer.

Immer mit Herzblut dabei: Dave Zibung schreit seine Vordermänner an im Spiel gegen Sion im Mai 2013 an (Archivbild: Meienberger Photo).

Es war der 29. August 2003, als David Zibung im Meisterschaftsspiel gegen Bulle zu seinem ersten Meisterschaftseinsatz für den FC Luzern kam. Andreas Hilfiker musste in der Pause ausgewechselt werden, was dem damals 19-jährigen Zibung seine ersten Spielminuten für «seinen» FCL ermöglichte. Niemand konnte damals ahnen, dass es dieser Jungspund sein würde, der in den kommenden zwei Jahrzehnten dem Klub nicht nur die Treue halten, sondern mit seiner Persönlichkeit dem FC Luzern auch ein Gesicht geben würde.

Seine fussballerische Ausbildung absolvierte David Zibung zunächst bei seinem Stammklub, dem FC Hergiswil. 1998 erfolgte dann der Wechsel zum FC Luzern in die Nachwuchsabteilung, in welcher sich Zibung mit beharrlicher Arbeit immer weiter nach oben kämpfte, um dann im Sommer 2003 die Back-up-Position von Andreas Hilfiker in der 1. Mannschaft zu übernehmen. Nach der Genesung von Hilfiker hütete dieser für kurze Zeit nochmals das Tor des FCL, bevor David Zibung sich dann endgültig als Torhüter Nummer 1 des FCL etablierte. Egal welcher Trainer beim FCL an der Seitenlinie stand, Zibung war in den kommenden Jahren der absolute Fixpunkt im Team der Innerschweizer und mauserte sich nicht nur zu einem der konstantesten Torhüter der Schweiz, sondern auch zur absoluten Identifikationsfigur der Innerschweizer.

Highlights einer langen Karriere
Seinen grössten Erfolg feierte David Zibung mit dem FC Luzern in der Saison 2005/06. Mit dem Aufstieg in die Super League führte er seinen Klub zurück in die höchste Spielklasse und war massgeblich daran beteiligt, dass sich der FC Luzern nach Jahren der Zweitklassigkeit wieder im Oberhaus des Schweizer Fussballs befand. Neben dem Aufstieg standen Zibung und der FC Luzern dreimal im Finale des Schweizer Cup (2005, 2007 und 2012) – leider jedoch immer mit dem schlechteren Ende für Blauweiss. Insbesondere der Final im Jahr 2007 bleibt dabei in Erinnerung, als das Spiel erst in der Nachspielzeit durch einen äusserst hart gepfiffenen Elfmeter zugunsten des FC Basel 1893 entschieden wurde. Ein weiteres grosses Highlight für den Hergiswiler waren die beiden Barragespiele der Saison 2008/09 gegen den FC Lugano. Das Rückspiel, zugleich auch das letzte Spiel in der altehrwürdigen Allmend, konnten die Leuchten gleich mit 4:0 für sich entscheiden und so den Klassenerhalt mit einem Gesamtskore von 5:1 sichern.

Auch zum Abschluss seiner Karriere wird es für David Zibung nochmals einen Höhepunkt geben: Sein letztes Spiel im Kader des FC Luzern wird zugleich der Cupfinal 2021 sein, der am 24. Mai 2021 im Wankdorf Stadion Bern über die Bühne gehen und David Zibung die Aussicht auf einen grossen Titelgewinn und den perfekten Abschluss einer eindrücklichen Karriere geben wird.

Dave Zibung im Trainingslager des FC Luzern in Marbella im Januar 2015 (Archivbild: Meienberger Photo).

David Zibung als Bindeglied zwischen Trainer und Mannschaft
Schon früh entwickelte sich der akribisch arbeitende Zibung zu einem wichtigen Bindeglied zwischen seinen Trainern und der Mannschaft. Sei es als Teil des Mannschaftsrates oder indem er seine unglaubliche Erfahrung den jungen Spielern im Team weitergeben konnte. Als sich der FC Luzern dazu entschied, auf den damals jungen und unerfahrenen Jonas Omlin zu setzen, war es David Zibung, der sich vorbehaltlos hinter diese Lösung stellte und versuchte, dem talentierten Omlin mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. In der gleichen Rolle ermöglichte er dem aktuellen Torhüter des FC Luzern, Marius Müller, eine schnelle und unkomplizierte Integration beim FC Luzern und trug so seinen Teil zu den hervorragenden Leistungen der beiden Torhüter bei.

Ausblick in die Zukunft
David Zibung wird nach dieser Saison zunächst eine persönliche Auszeit in Anspruch nehmen um sich auf die Zeit nach seiner Karriere vorzubereiten. Gespräche zwischen dem FC Luzern und David Zibung über mögliche Funktionen innerhalb des Klubs sind dazu bereits im Gange und sollten nach Ende der laufenden Spielzeit abgeschlossen werden können.

Es bleibt nur Danke zu sagen
Es gibt sie nicht mehr oft – Spieler, die während einer ganzen Karriere dem einen Klub die Treue halten. Umso dankbarer ist der FC Luzern, einen solchen Spieler in seinen Reihen zu haben. David Zibung war und ist der FC Luzern – und wird dies auch immer bleiben. Er hat bewiesen, dass mit harter Arbeit, unbedingtem Willen und grossem Einsatz vieles möglich ist, ohne dabei auf Respekt und Klubtreue zu verzichten. Der gesamte Klub möchte sich bei David Zibung dafür bedanken, dass er während all dieser Jahre immer für SEINEN FC Luzern eingestanden ist, in guten wie in schlechten Zeiten.