Gunzwil und Tessiner Teams. Das scheint eine besondere Beziehung zu sein.

Am 19. August 2023 um 18.00 Uhr empfängt der FC Gunzwil bereits zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte im Schweizer Cup einen Vertreter aus der Sonnenstube der Schweiz, welcher in der höchsten Liga engagiert ist. Nach 1986 (Bellinzona) folgt nun bereits zum dritten Mal Lugano. Die «Luganesi» sind nach 1992 und 2016 erneut zu Gast auf dem Sportplatz Linden.

Rückblick auf das Cupspiel 1992 Gunzwil-Lugano mit Telegramm und Spielbericht:

Dario Zuffi verdarb die Festfreude

Es war (fast) wie immer, wenn der FC Gunzwil seine mit sturer Regelmässigkeit alle drei Jahre stattfindenden Cup-Feste auf der einheimischen „Linden“ feiert. Das Wetter war ein bisschen gar kühl, die Stimmung dem „grau-in-grau“ am Firmament angepasst, und der Gegner erneut nicht gewillt, Geschenke zu machen. Immerhin: Der FC Gunzwil, in den vergangen Jahren zu einer renommierten Innerschweizer 2.-Liga-Adresse geworden, schlug sich wacker. Bis zur 45. Minute gar sehr wacker. Nationalspieler Dario Zuffi (9.) und Captain Daniele Penzavalli (33.) brachten die Tessiner 2:0 in Front. Doch Gunzwil-Rückkehrer René Ramundo liess mit seinem herrlichen 18-Meter-Schuss (34.) ins hohe Eck endlich etwas Stimmung aufkommen. Und als Hebi Vitali im Anschluss an den letzten Eckball vor der Pause gar das 2:2 realisierte, da schwoll der Jubel auf der „Linden“ gar zu einem kleineren Stürmchen an. Doch der läuferisch ungenügende Ref Peter Bochsler aus Basel mochte es lieber etwas stiller. Er pfiff die Aktion ab, bevor Vitalis Schuss den Weg ins Netz fand.

„Zuerst hat der Schiri uns gesagt, dass er nur noch den Corner ausführen lassen wollte und deshalb sofort abgepfiffen habe. Doch in der Pause erklärte er, dass er ein Hands von Vitali gesehen habe“, wunderte sich FCG-Spielertrainer Erich von Holzen nach dem Spiel.

Kurz nach dem Seitenwechsel fand Verteidiger René Morf aus grosser Distanz die Lücke: 3:1. „Das war die Entscheidung“, meinte Erich von Holzen. „Darauf konnten wir nicht mehr reagieren.“ Sein Antipode Karl Engel pflichtete dem Statement des diesmal nicht wie gewohnt souveränen Gunzwil-Liberos bei: „Wir haben in der zweiten Halbzeit endlich etwas aggressiver gespielt und dem Gegner jenen Respekt entgegengebracht, der ihm gebührt.“

Dario Zuffi (er „vermieste das „Linden“-Fest mit insgesamt vier Mouchen) und Andrioli schraubten das Resultat auf jene Höhe, welche die eh schon kühle Stimmung um einige weitere Grade sinken liess. Daran änderte auch Markus Müllers zweites Gunzwiler Tor auf herrliche Vorarbeit von Xaver Horat (77.) wenig. „Wir sind trotzdem zufrieden“, erklärte Gunzwil-Präsident Seppi Fries. „Wir haben etwas auf die Beine gestellt und das Festzelt ist gut besucht“, schmunzelt er. Und dachte bereits an das nächste Cup-Fest, das – wenn alles plangemäss läuft – 1995 über die Bühne gehen soll. „Vielleicht holen wir dann eine Guggenmusik, um die Stimmung etwas anzuheizen“, meinte er. Gestern hätten auch kakophonische Klänge das für das Ambiente so wichtige 2:2 nicht gebracht. Denn der Ref kam aus Basel. Und dort reagieren sie auf Trommler und Pfeifer.

Telegramm (1992) FC Gunzwil – FC Lugano 2:7 (1:2)
Linden – 1600 Zuschauer – SR: Peter Bochsler (Basel)
Tore: 9. Zuffi 0:1, 33. Penzavalli 0:2, 34. Ramundo 1:2, 46. Morf 1:3, 49. Zuffi 1:4, 55. Zuffi 1:5, 69. Andrioli 1:6, 77. Müller 2:6, 90. Zuffi 2:7
Bemerkungen: Lugano ohne die verletzten Walker, Jensen, Fornera, Tami, Esposito, Pelosi und Käslin sowie Englund (gesperrt). 45. Tor von Vitali aberkannt
Verwarnungen: 10. Hertig (Foul), 17. Pedrazzi (Handspiel), 40. Müller (Foul)
Gunzwil: Galliker; von Holzen, Vitali (68. Stocker), A. Bucher; Bundi, D. Bucher, Schöpfer, Helfenstein, Ramundo (75. Horat); Müller, Elster
Lugano: Romagna; Galvao, Morf, Pedrazzi, Penzavalli; Sylvestre, Hertig, Colombo (78. Solari), Carrasco (46. Andrioli); Zuffi, Subiat

Das Gunzwiler Fest 1992 gehört der Vergangenheit an. Auf der „Linden“ ist künftig wieder 2.-Liga-Kost angesagt. Dort wird das Team von Erich von Holzen wieder zur „equipe à battre“. Und in der 2. Liga ist weit und breit keiner wie Dario Zuffi auszumachen, der seinen Frust über das Ersatzbank-Dasein in der Nationalmannschaft gleich mit vier Cup-Treffern abreagierte.

Rückblick auf 2016 im zweiten Teil der Vorschau
Nächste Woche folgt dann der Rückblick auf die Cup-Partie 2016 zwischen dem FC Gunzwil und dem FC Lugano. Wir freuen uns riesig auf den nächsten Cup-Knaller gegen den FC Lugano vom Samstag, 19. August 2023 auf dem Sportplatz Linden.

Alle Informationen zum Cupspiel auf unserer Website fcgunzwil.ch. Hopp Gonzbu!