Böses Erwachen für den 17-jährigen Zurap Memeti von Zug 94. Der Zuger Nachwuchsspieler ging davon aus, einen rechtsgültigen Vertrag mit mit dem Bundesligisten 1. FC Köln unterschrieben zu haben. Nun stellte sich heraus, dass das Vertragswerk eine Fälschung seines Spielerberaters Nicola S. ist.

Bereits ist ein weiterer Betrugsfall bekannt. Hier gehts zum neuen Fall. Weiterlesen >>

Der Berater Nicola S. hatte dem 17-jährigen Albaner Zurap Memeti von Zug 94 in Mails und Dokumenten ein Angebot des 1. FC Köln vorgetäuscht. Sogar einen kompletten Vertrag hatte er dem A-Junior der Coca-Cola Junior League vorgelegt, wie deutsche Medien übereinstimmend berichten. Bis im vergangenen Sommer 2015 spielte Memeti noch für das Team SC Kriens – FC Luzern U17. Unterschrieben war das Papier unter anderem vom Berater, einem Anwalt, dem Spieler, dem Vater und von Kölns Geschäftsführer Jörg Schmadtke.

Lukrativer Vertrag
Memeti soll für das Engagement beim Bundesligisten seine Ausbildung in einer Luzerner Privatschule abgebrochen haben. Diese Woche wollte er nach Köln reisen und das Training aufnehmen. Nach Angaben von bild.de hätte Memeti in Köln monatlich 13’200 Euro verdienen sollen. Sogar Prämien für den Titel (80’000 Euro) und die Champions League (70’000 Euro) waren festgelegt.

1. FC Köln hilft
Allerdings: Kölns Geschäftsführer kennt Memeti überhaupt nicht. «So etwas ist mir in meiner Laufbahn noch nie vorgekommen. Eine echte Räuberpistole», sagte Schmadtke gegenüber bild.de. Die Dokumente seinen sogar schlecht gefälscht. Der grosse Leidtragende dieser Geschichte sei der Spieler. «Wir haben schon mit der Familie gesprochen und wollen helfen, dass er zumindest die Schule wieder aufnehmen kann», so Schmadtke. Der 1. FC Köln wird den betrügerischen Spielerberater Nicola S. anzeigen. «Unsere Juristen übernehmen jetzt. Die Polizei wird ermitteln.»

Betrüger beim Verband tätig
In der Nordwestschweiz kennt man Nicola S. ist als Schieds- und Linienrichter. Er sitzt sogar im Vorstand des Nordwestschweizer Schiedsrichterverbands.

Was sagt man bei den Nordwestschweizer Schiris zum Fall? Präsident Roger Koweindl sagt zu BLICK: «Als Schiedsrichter und Verbandsfunktionär ist man eine Vertrauensperson und das Bindeglied zwischen dem Fussballverband und den Vereinen. Dass dies nach einem kriminellen Akt gestört ist, steht hier ausser Frage.» Welche Konsequenzen S. erwarten? Koweindl weiss es nicht. Seine Aussagen lassen jedoch nur einen Schluss zu: S. ist seine Ämter im Schiedsrichterverband allesamt los.