FC-Zürich-Kultfigur und Nationalmannschaftsstar Daniel Gygax spielt ab der nächsten Saison bei Zug 94 (REGIOfussball.ch berichtete). Was sich wie ein echter Fussball-Knaller anhört, entspringt bei genauer Betrachtung biederer Logik, denn sowohl Klub wie auch Gygax haben einen Plan, den sie gemeinsam realisieren wollen.

Bekanntermassen will der Stadtzuger Fussballklub in der Challenge League, der zweithöchsten Liga der Schweiz, mitspielen. «Apollo» heisst das Projekt, das 2012 startete und den Aufstieg in höhere Sphären bringen soll. Nachdem 2015 statt Zug 94 der SC Cham mit dem Aufstieg in die Promotionsliga das Vorzimmer der Challenge League erreicht hatte, wurde die «Apollo»-Rakete von vielen bereits abgeschrieben. Der aus Baar stammende frühere Verteidiger und elffache Schweizer Internationale Martin Andermatt verlängerte seinen Trainerjob bei den Zugern nicht, und die Mannschaft steht nach 22 von 26 Spielen auf dem sechsten Platz der Gruppe 2 der 1. Liga. Damit ist klar: Auch in dieser Saison wird es nicht für den Aufstieg in die Promotionsliga reichen: Zu gross ist der Rückstand des jungen Teams, das aber mit viel Elan und Einsatz zu Werke geht.

Hohe Ambitionen
Mit dem Zuzug von Gygax könnte es nun aber bald wieder aufwärtsgehen. Denn der 34-Jährige will in Zug einiges erreichen, wie er betont. «Ich habe als Fussballer viel erlebt und möchte meine Erfahrungen gerne weitergeben.» Vier Jahre lang hat Daniel Gygax in Cham gewohnt, nämlich dannzumal, als er für den FC Luzern die Bälle in die Maschen drosch. «Ich kenne Zug recht gut», sagt Gygax und lacht schelmisch. Ein Wohnort-Comeback in den Kanton Zug wird es aber nicht geben, wie er erklärt: «Wir haben uns nämlich in Stetten AG, wo meine Frau aufgewachsen ist, etwas gebaut.»

Aufbauen ist das, was Gygax bei Zug 94 als Spieler der ersten Mannschaft, als Assistenztrainer der U13 und als Stürmertrainer künftig tun will. Darüber hinaus wird er zudem repräsentative Aufgaben im Verein übernehmen, wie Vereinspräsident Beat Knoblauch verrät. Das Engagement soll für den gebürtigen Aargauer ein erster Schritt weg vom Spitzenfussball und hin ins neue Leben danach sein.

Noch bis Ende Jahr ist Gygax beim Challenge-League-Klub FC Le Mont unter Vertrag und freut sich, seine Leidenschaft für den Fussball weiter ausleben zu können. «Ich freu mich auf die neue und spannende Aufgabe in Zug und die Nähe zu meiner Familie und meinem Heim», sagt Gygax, der dank «Kumpel Hakan Yakin» den Kontakt zu Zug 94 gefunden hat. Bereits vor einem Jahr sei ein Engagement in der Luft gelegen, verrät Präsident Beat Knoblauch. Und er ergänzt: «Und diesmal war es eine kurze und klare Sache.» Trotz der Verpflichtung lehne sich der Club finanziell nicht hinaus, betont Knoblauch. «Wir geben nicht mehr Geld aus, als wir uns leisten können», versichert er.

Künftiges Idol und Vorbild
Mit seiner Erfahrung sei Gygax die ideale Ergänzung für die junge erste Mannschaft und die Trainercrew im Juniorenbereich, ist sich Beat Knoblauch sicher. «Ich bin überzeugt, dass er den Verein weiterbringen wird.»

Auch Zug-94-Sportchef Dusan Ilic schaut der Zusammenarbeit mit Gygax mit Enthusiasmus entgegen: «Er ist ein alter und erfahrener Hase, der unsere jungen Spieler mitreissen kann und sicher für viele von ihnen zum grossen Vorbild wird.»

Hat Gygax keine Angst, dass die Erwartungen an ihn zu gross sind? «Nein», sagt er, «ich bin es gewohnt, mit Druck umzugehen, und freue mich, dass ich weiterhin meiner grossen Leidenschaft mit Freude und Spass nachgehen kann.» Geduldig posiert der 34-Jährige für den Fotografen und bedankt sich artig. Die erste Repräsentativaufgabe hat er schon mal mit Bravour erledigt.