Das Projekt «Apollo» sieht den mittelfristigen Aufstieg in die Challenge League vor. Doch Traum und Wirklichkeit klaffen weit auseinander.

Nach der diskussionslosen 1:5- Heimniederlage gegen Luzern U 21, den unangefochtenen Leader der 1.-Liga-Gruppe 1, zeigte Zug 94 im Gastspiel gegen den nunmehrigen Tabellenzweiten Baden eine stark verbesserte Leistung. Doch dies reichte nicht aus. Zug verlor mit 2:3 Toren und rutschte auf den drittletzten Tabellenplatz ab. Es droht der Abstieg in die 2. Liga inter, zumal der Vorsprung auf die unter dem ominösen Strich platzierten Teams von Wangen bei Olten und Sursee nur noch einen beziehungsweise vier Punkte beträgt. Diese Konstellation steht im krassen Gegensatz zum hochtrabenden Projekt «Apollo», das den mittelfristigen Aufstieg in die Challenge League von Zug 94 zum Ziel hat. Da kommen dem neutralen Beobachter unweigerlich die Sprichwörter «Hochmut kommt vor dem Fall» oder «Schuster, bleib bei deinen Leisten» in den Sinn.

Trainer Mark Adams macht zwar alles, um die Zuversicht hochhalten zu können, aber das reicht nicht. Dem Verein scheint das nötige Kleingeld zu fehlen, um eine schlagkräftige Elf formieren zu können. Den derzeitigen Zuger Akteuren Vorwürfe zu machen, wäre fehl am Platz. Sie rennen sich beinahe die Lunge aus dem Leib, aber sie verstehen es zu selten, Kapital daraus zu schlagen, weil ihnen in den entscheidenden Momenten zu viele Fehler unterlaufen. Im Spiel gegen Baden war es nicht anders. In der 20. Minute vermochte der Zuger Torhüter Dean Santangelo einen Schuss zwar abzuwehren, aber der Ball landete in den Füssen des Aargauer Nenad Bijelic, der ihn zur 1:0-Führung der Platzherren in die Maschen knallte. Die Zentralschweizer überstanden in der Folge eine Druckphase der Gastgeber unbeschadet, ehe sie das Zepter an sich rissen.

Doppelschlag innert zwei Minuten
Unmittelbar vor dem Pausenpfiff (45.) wurden ihre Bemühungen belohnt: Ruben Burkard stellte das Skore mit einem sehenswerten Weitschuss auf 1:1. Es kam noch besser: In der 51. Minute schoss Burkard die Zuger 2:1 in Front. Aber die Freude war von kurzer Dauer. Nur drei Zeigerumdrehungen später (54.) stellte Patrick Muff den 2:2-Gleichstand her, und kurz darauf (56.) erzielte Pascal Stump das 3:2 zu Gunsten von Baden. Diesen knappen Vorsprung vermochten die Platzherren dann bis zum Schlusspfiff zu verwalten.

«Brauchen nun dringend einen Sieg»
Mark Adams gab nach dem Spiel sichtlich enttäuscht zu Protokoll: «Wir haben alles gegeben, was wir derzeit ohne die vielen Verletzten zu geben haben. Dass wir uns nach dem 2:1-Vorsprung wegen eines vierminütigen Blackouts die Butter vom Brot nehmen liessen, schmerzt ganz besonders.»

Doch den Kopf in den Sand stecken mag der Zuger Trainer nicht. Entschlossen schaut er voraus und sagt: «Am kommenden Samstag (16 Uhr, Herti­allmend) brauchen wir nun dringend einen Sieg gegen den nur einen Punkt hinter uns liegenden FC Wangen bei Olten, um uns wieder ein wenig nach vorne arbeiten zu können.»

Telegramm FC Baden – Zug 94 3:2 (1:1)
Esp. – 420 Zuschauer. – SR Hänggi. – Tore: 21. Bijelic 1:0. 45. Burkard 1:1. 51. Burkard 1:2. 54. Muff 2:2. 56. Stump 3:2. – Baden: Inaner; Weilenmann, Matovic, Franek, Muff; Weber (67. Schär); Antic, Ladner, Cardiello, Stump (66. Toni); Bijelic (91. Samson). – Zug 94: Santangelo; Martino, Ntsika (78. Marjanovic), Paulino, Feuchter; Weiss (74. Bulut), Peter, Jankovic, Riedweg; Mehidic, Burkard.