Die Schweiz spielt im nächsten Juni in Portugal um den Titel in der Nations League. Die Mannschaft von Vladimir Petkovic setzte sich auf der Luzerner Allmend nach einem 0:2-Rückstand gegen den WM-Halbfinalisten Belgien mit 5:2 durch und qualifizierte sich damit für die Final Four.

In einer verrückten ersten Halbzeit machten die Schweizer aus einem 0:2 ein 3:2. Die Belgier und allen voran Doppeltorschütze Thorgan Hazard profitierten in den ersten 17 Minuten von zwei Unachtsamkeiten in der Schweizer Defensive. Dank Toren von Penaltyschütze Ricardo Rodriguez (26.) und Haris Seferovic (31. und 44.) schafften die Schweizer aber in beeindruckender Manier die Wende.

Um in der Tabelle noch an Belgien vorbeizuziehen, benötigte die Schweiz einen weiteren Treffer. Ausgerechnet Nico Elvedi erzielte diesen in der 62. Minute mit dem Kopf. Der Verteidiger hatte mit einem Fehler das 0:1 nach 65 Sekunden verschuldet. Den Schlusspunkt setzte ein überragender Haris Seferovic mit seinem dritten Treffer in der 84. Minute.

Der Luzerner Haris Seforovic sagte nach dem Spiel: „Es ist ein Moment zum Geniessen. Wir haben zuerst geschlafen und sind dann aufgewacht. Wir sind richtig in Fahrt gekommen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Treffer würden fallen. Wir haben bestätigt, was für ein Team wir sind, welche Qualitäten wir besitzen. Jetzt muss es mit der Konstanz noch etwas besser werden.“

Am 3. Dezember findet in Dublin dei Auslosung der Nations League Halbfinals statt. Mögliche Gegner der Schweiz sind Portugal, England oder Frankreich/Holland.

Vladimir Petkovic: Die Schweiz spielte mit „Mut und Herz“
Nationalcoach Vladimir Petkovic spricht nach dem 5:2-Sieg gegen Belgien von einer grossen mentalen Leistung seines Teams.

Ende gut, alles gut! Dieses Fazit kann man nach dem letzten Länderspiel des Jahres aus Schweizer Sicht ziehen. Die Schweiz steht unter den Top 4 der europäischen Nations League. Und sie hat sogar eine historische Marke gesetzt: Erstmals seit dem 4:2 gegen Deutschland an der WM 1938 hat sie nach einem 0:2-Rückstand noch gewonnen.

Nationalcoach Vladimir Petkovic möchte allerdings nicht, dass allein dieser Sieg gegen Belgien das Urteil spricht über das gesamte Jahr. „Ich habe nie einen negativen Trend im Nationalteam gesehen. In der Welt hat man uns in ein gutes Licht gestellt. Es wird sehr geschätzt, was diese Mannschaft geleistet hat.“

Die grosse Wende gegen die Weltnummer 1 Belgien schreibt Petkovic vor allem dem guten Charakter des Teams zu. „Wir haben mit Mut und Herz gespielt. Es war eine grosse mentale Leistung, nach dem 0:2 im Spiel zu bleiben.“ Der Tessiner gab aber auch zu, dass er nach der schwierigen Startphase sein Team umgestellt hatte, „um eine schlimme Niederlage zu verhindern.“ Aber dann sei man nach und nach über die eigene Spielweise ins Spiel gekommen. „In der zweiten Halbzeit war das eine clevere und intelligente Leistung. Wir haben nicht mehr viel riskiert.“

Telegramm Schweiz – Belgien 5:2 (3:2)
Allmend, Luzern. – 15 000 Zuschauer (ausverkauft). – SR Orsato (ITA).
Tore: 2. Thorgan Hazard 0:1. 17. Thorgan Hazard 0:2. 26. Rodriguez (Foulpenalty) 1:2. 31. Seferovic (Shaqiri) 2:2. 44. Seferovic (Edimilson Fernandes) 3:2. 62. Elvedi (Shaqiri) 4:2. 84. Seferovic (Mbabu) 5:2.
Schweiz: Sommer; Mbabu, Elvedi, Klose, Rodriguez; Xhaka, Freuler (79. Zakaria); Edimilson Fernandes, Shaqiri, Zuber (87. Benito); Seferovic (92. Ajeti).
Belgien: Courtois; Alderweireld, Kompany, Boyata; Meunier (90. Origi), Tielemans, Witsel, Chadli (65. Batshuayi); Thorgan Hazard, Mertens, Eden Hazard.