Die Gemeinde führte einen Infoabend zur geplanten Sanierung des Sportplatzes Grossmatt durch. Der Anlass stiess auf reges Interesse. Die schreibt das Hergiswiler-Gemeindemagazin «Hergiswiler» in seiner März-Ausgabe.

Anfang März wurde der Fussballbetrieb infolge des Coronavirus stillgelegt. In Hergiswil gibt der Sport trotzdem zu reden – oder zumindest die Unterlage, auf der dieser ausgeübt wird. Bereits im vergangenen November beantragte der Gemeinderat der Gemeindeversammlung, den Sportplatz Grossmatt für rund 1,86 Millionen Franken zu sanieren. Obwohl über die Notwendigkeit der Erneuerung grösstenteils Einigkeit herrscht, wurde das Projekt von der Bevölkerung zur Überarbeitung an den Gemeinderat zurückgewiesen. Am 2. März äusserte sich die Gemeinde in der Aula Grossmatt erneut zum Thema.

Diverse Referenten informierten über die Ausgangslage sowie über die Vorteile eines
möglichen Kunstrasenplatzes. Auch wenn das Fussballspiel auf echtem Rasen seinen Reiz hat, würden die Vorzüge des Kunstbelags überwiegen, so der Tenor. Als Beispiele nannte Sportstättenplaner Hans Moser die längere Bespielbarkeit (ca. 1800 Stunden/Jahr gegenüber ca. 600 Stunden/ Jahr), die tieferen Unterhalts- und Pflegekosten, den geringeren Wasserverbrauch oder auch die Möglichkeit, permanente Markierungen zu verwenden.

Kunstrasen ist praktisch bei jeder Witterung nutzbar
Auch Thomas Bucher, Präsident des FC Hergiswil, strich die Vorzüge eines Kunstrasens hervor. Einer der Hauptvorteile des Kunstbelags sei, dass dieser praktisch bei jeder Witterung bespielt werden kann. «Beim Naturrasen kommt es immer
wieder zu wetterbedingten Spielverschiebungen.» Ein Kunstrasen hingegen wäre rund elf Monate pro Jahr bespielbar – auch bei Trockenheit oder starkem Regen. Ein weiterer Vorteil: Künftig könnten auch alle Juniorenspiele in der Grossmatt ausgetragen werden.

In der anschliessenden Fragerunde zeigte sich, dass es nach wie vor kritische Stimmen gegenüber dem Projekt gibt. Ein Anwesender stellte zum Beispiel die Ökobilanz des Kunststoffrasens in Frage, da dessen Lebensdauer wesentlich kürzer sei als jene eines Naturrasens. Gleich mehrere Voten fielen im Zusammenhang mit der zu erwartenden Lärm- und Lichtbelastung. Dies nicht zuletzt deshalb, weil künftig mehr Spiele auf dem Platz ausgetragen werden könnten. «Der Spielbetrieb wird auch in Zukunft hauptsächlich in den Monaten August bis Oktober und März bis Juni stattfinden», erklärte FC-Hergiswil- Präsident Bucher.

Wie Hans Moser weiter ausführte, soll die Verbreiterung des Platzes zur Zentralbahn so gestaltet werden, dass keine zusätzliche Lärmbelastung auftritt. Weitere Fragen wurden zu den Kunststoffgranulaten gestellt, die als Verfüllung in den Kunststoffrasensystemen verwendet werden. Wie Moser erklärte, sollen für die Erstellung des neuen Platzes mit einem verfüllten Kunststoffrasen rund 40 bis 60 Tonnen Granulat (EPDM- Neugummi oder ähnliches Material) verwendet werden. Pro Jahr müssten zudem 1 bis 3 Tonnen nachgefüllt werden. Diese Menge wird teilweise zum Nachgranulieren und teilweise als Ersatz von abgeschlepptem Granulat benötigt. Je besser die Pflege, desto geringer die benötigte Menge.

An der Gemeindeversammlung im November 2020 soll das Projekt der Bevölkerung erneut zur Abstimmung vorgelegt werden. Entscheidet sich das Volk für den Sanierungskredit, könnten die Bauarbeiten im September 2021 beginnen und der neue Sportplatz im Frühjahr 2022 in Betrieb genommen werden. Für den FC Hergiswil wäre das Timing perfekt: Ein Jahr später feiert der der FC Hergiswil nämlich seinen 90. Geburtstag.