Eschenbachs Sportchef Peter Mazoll steckt mitten in der Planung für die nächste Spielzeit. Der Amateurfussball steht nach wie vor in der Warteschleife. «Petz» bezeichnet diese aktuelle Situation für den Verein als enorm herausfordernd.

Acht Saisons bestritt Peter Mazoll beim FC Eschenbach als wertvoller Mittelfeldspieler, führte die Mannschaft auch als Captain aufs Spielfeld, engagierte sich zeitweise als Juniorentrainer und setzte sich auf und neben dem Spielfeld für den FCE ein. Nach seinem Rücktritt vor zwei Jahren als Spieler wurde der Südtiroler schon bald für die Gelbschwarzen erneut zum Glücksfall. Als Nachfolger von Marco Renggli übernahm er die anspruchsvolle und zeitraubende Funktion als Sportchef und nahm damit Einsitz in den Vorstand. Wie steht es um das sportliche Seelenleben des Vereins und wie hat «Petz» in seinem Amt Fuss gefasst? Eschenbachs Sportchef beantwortet einige Fragen.

Wochenende für Wochenende bestimmte der Fussball als Spieler der 1. Mannschaft deinen Lebensrhythmus. Wie hattest du die plötzliche fussballerische Funkstille nach dem Rücktritt verkraftet?

Überraschend gut. Nach meiner vermutlich enttäuschendsten Saison mit dem Abstieg in die 2. Liga regional hatte ich keine Wehmutsgedanken. Ich habe die Entscheidung bis heute nicht bereut. Die neu gewonnene Freizeit nach fast 20 Jahren Aktivfussball war etwas komplett Neues für mich und ich geniesse dies bis jetzt.

Nun engagierst du dich nach dem SSV Naturns bei deinem zweiten «Herzensverein» wieder stark, mehrheitlich am Gesprächs- und Sitzungstisch. Was hat dich bewogen, den Schritt zum Funktionär zu vollziehen?

Es macht mir Freude, mich ehrenamtlich einzusetzen. Im Hintergrund zu arbeiten und vielen jüngeren und auch älteren Fussballern die Möglichkeit zu bieten, ihren liebsten Sport auszuüben, macht mich stolz. Zudem war die Position als Sportchef nach dem Rücktritt von Marco Renggli vakant und es bot sich mir die Möglichkeit, wieder aktiv und näher bei den Aktivmannschaften zu sein. Viele ehemalige Mannschaftskollegen und gute Freunde sind ja weiterhin – entweder als Spieler oder als Trainer – aktiv und so kann ich ihnen durch meine «Arbeit» etwas den Rücken stärken.

Welche Akzente setzest du momentan als Sportchef?

Aktuell planen Ivo Ulrich und ich gemeinsam mit dem Trainerteam den Kader für die kommende Saison. Wir verfolgen das Ziel, die Mannschaft bestmöglich zusammen zu halten, um auch in der kommenden Spielzeit wieder eine gute Rolle spielen zu können. Erfreulicherweise haben die beiden Trainer Marco Zimmermann und Christoph Müller auch für die kommende Saison zugesagt.

Ist es schwierig, bei einem Meisterschaftsunterbruch seit Oktober 2020 die Spieler bei Laune zu halten und zu motivieren?

Ja, die Herausforderung ist enorm. Seit Februar trainieren die Mannschaften in Kleingruppen, ohne Körperkontakt und ohne Wissen, wann und wie es weiter geht. Für unsere Trainer und Spieler ist es eine grosse Aufgabe, immer wieder die Motivation zu finden.

Hier darf ich ein Lob an all unsere Trainer aussprechen, welche durch ihre Leidenschaft und ihren enormen Einsatz ihre Spieler motivieren und bei Laune halten.

Der Amateurfussball ist weiterhin in der Warteschleife. Kann der Verein im Hinblick auf die nächste Saison vernünftig planen?

Eine Planung ist jedes Jahr schwierig. Doch ohne zu wissen, in welcher Liga wir spielen, macht die Ausgangslage noch etwas komplexer. Dennoch bin ich guter Dinge, dass die 1. Mannschaft des FC Eschenbach auch im kommenden Jahr eine schlagfertige und spielstarke Truppe auf den Rasen schicken kann.

Ein erneuter Abbruch wäre für den FCE schon bitter, denn er liegt nach dem zweiten Platz in der letzten Saison diesmal gar an der Spitze der 2. Liga regional. Der Verband möchte unbedingt die restlichen Vorrundenspiele austragen, damit die Saison gewertet wird. Wie beurteilst du die Chance dieses Unterfangens?

Klar wäre ein erneuter Abbruch bitter. Die Fortsetzung der Vorrundenspiele wäre wünschenswert, allerdings kann ich nicht beurteilen, inwieweit dies realistisch ist.

Auch für unsere 2., 3. und 4. Mannschaft ist die aktuelle Situation verzwickt. Unser «Zwöi» hätte zum ersten Mal seit langer Zeit wieder in der Aufstiegsrunde gespielt. Unser «Drüü» hätte sich vehement gegen den Abstieg in der Abstiegsrunde gewehrt und auch für unsere neu gegründete 4. Mannschaft konnte leider nur eine halbe Saison gespielt werden.

Auch für das Plausch-Team sowie unsere Senioren würde ich es begrüssen, wenn ein «normaler» Trainingsbetrieb wieder ermöglich werden könnte.

Wir alle hoffen, dass sich die Situation schnellstmöglich verbessert und wir alle wieder auf dem Weiherhaus Spiele und Trainings unserer Aktivmannschaften sehen werden.

Noch ein Blick zum Hauptverein: Hält sich das FCE-Schiff trotz der schwierigen Zeit auf Kurs?

Dank der zahlreichen Mitglieder, Gönner und Sponsoren sehe ich für den FCE auch weiterhin positiven Zeiten entgegen. Wenn sich die Situation entspannt, können endlich auch wieder Events geplant werden, die den Zusammenhalt im Verein wieder und noch mehr verstärken.

Welche Themen rund um den FCE bewegen dich als Sportchef sonst noch?

Gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen sind wir weiterhin auf die Mithilfe aller Mitglieder angewiesen. Ob bei der Unterstützung bei unseren Heimspielen in jeglichen Belangen, Mithilfe im Clubhaus, Platzwart, Jugendtrainer, Sponsoren und Gönner und, und, und… Unser Verein ist nur so stark wie jedes einzelne Mitglied. Ich möchte jedem Einzelnen im und rund um den FC Eschenbach recht herzlich für die Unterstützung danken.

Aktuell suchen wir wieder Spielleiter / Schiedsrichter für unsere Jugendspiele der E- und D-Junioren und Trainer unserer Jugendmannschaften. Alle Interessierten können sich sehr gerne bei uns melden.

Peter, der FC Eschenbach dankt dir für dein grosses Engagement und wünscht dir in deiner Aufgabe weiterhin viel Freude und Erfolg.