Hitzkirch verpasste eine grosse Chance, sich im Kampf um den Klassenerhalt in eine etwas bessere Position zu bringen. Die schlussendlich leistungsgerechte Punkteteilung hilft keinem der beiden Teams weiter.

Bei äusserst garstigen und schwierigen Bedingungen, starker Wind und in der 2. Halbzeit auch noch heftiger Regen, begannen beide Teams, wohl auch der Tabellensituation etwas geschuldet, erst Mal sehr vorsichtig und sehr diszipliniert. Es dauerte über eine halbe Stunde, ehe sich das Heimteam erstmals offensiv in Szene setzen konnte. Colin Moos erkämpfte sich an der gegnerischen Grundlinie im Zweikampf den Ball, legte diesen dem auffälligen Diego Erne auf, der mit seinem Diagonalschuss Pech hatte und nur den rechten Innenpfosten traf. Kurz vor dem Seitenwechsel hatten dann aber auch die Gäste ihre erste echte Torchance, als Camoesa mit einem sehenswerten Aussenristschlenzer die entfernte Torecke nur knapp verfehlte. Mehr war in der ersten Halbzeit mit Offensivaktionen nicht. Die Teams neutralisierten sich weitestgehend zwischen den beiden Strafräumen.

Nach dem Seitenwechsel übernahm aber das spielerisch deutlich sicherer wirkende Kickers das Spieldiktat. Nach 50 Minuten schien die Gästeführung perfekt, aber Goalie Nermin Badic drehte einen Flachschuss von Gloor mit einer Glanzparade um den Pfosten. Und mit zwei weiteren starken Interventionen bei satten Distanzschüssen (62., 75.) hielt Badic sein Team im Spiel. Die Lustenberger-Elf konnte sich nur noch sporadisch vom Druck der immer stärker werdenden Luzerner befreien. Zu viele schnelle und einfache Ballverluste und Ungenauigkeiten machten es praktisch unmöglich, selbst Offensivaktionen zu starten. Dann hatte Patrick Dos Santos bei einem knallhart geführten Zweikampf Glück, dass er von Schiedsrichter Mehmeti «nur» die Gelbe Karte gezeigt bekam und nicht vorzeitig unter die Dusche musste (70.).

Erst in der Nachspielzeit wurde es bei einer Eckballtriplette noch einmal gefährlich vor dem Tor des Luzerner Quartierclubs. Hatte man bei der Aktion von Dos Santos noch Glück, dass man das Spiel zu Elft beenden konnte, haderte das Team am Spielende mit einem Schiedsrichter-Entscheid. Nach einem verunglückten Kopfball des eingewechselten Lovy Mananga auf einen dieser Eckbälle bugsierte Kickers-Goalie Meyer den Ball ins eigene Tor. Wegen einer angeblichen, aber kaum sichtbaren Torhüterbehinderung von Florin Müller verweigerte der Schiedsrichter diesem Treffer aber die Anerkennung. So bliebs nach 90 Minuten bei der etwas enttäuschenden Punkteteilung, mit der das Heimteam auf Grund des Spielverlaufs aber durchaus leben konnte.

Nun wartet der form- und spielstarke FC Südstern (Samstag, 18:00, Grenzhof Luzern) auf die Hegler-Elf. Der FCH ist in diesem Spiel der klare Aussenseiter. Aber wer erinnert sich nicht an das dramatische Hinspiel im Herbst auf dem Hegler, als die Gelbschwarzen dem Favoriten ein Bein stellen konnten? Zu verlieren hat die Lustenberger-Truppe gegen den Aufstiegsrundenanwärter jedenfalls auch diesmal nichts.

Telegramm FC Hitzkirch – FC Kickers II 0:0
Hegler. – 120 Zuschauer. – SR. Astrit Mehmeti. FCH: Badic; Jan Heggli (79. Joel Heggli), Heer, Patrik Bucher (81. Stefan Bucher), Ürkmez; Erne, Dos Santos (70. Ineichen), Florin Müller, Trottmann (70. Mananga); Moos, Langenstein (89. Coletti).
Bemerkungen: 150. Spiel Colin Moos. 35. Pfostenschuss Erne.