Zug 94 hat im Cup mit dem FC Basel das grösste Los gezogen. Trainer Mark Adams weiss, wie man diesen Gegner bezwingt.

«Es ist ein Wahnsinn! Mein WhatsApp-Konto ist überfordert.» Zug-94-Trainer Mark Adams war nicht der Einzige, dessen Handy gestern heiss lief. Die Nachricht vom grössten Los im Cup verbreitete sich in Windeseile: Am 17. oder 18. September wird der Schweizer Dominator FC Basel auf der Herti-Allmend beim 1.-Liga-Klub zu Gast sein. Der Zuger Trainer hatte sich für die zweite Runde einen grossen Gegner gewünscht. In der Auftaktrunde bedeutete der Zweitligist Bubendorf (BL) lediglich eine Pflichtaufgabe, die sein Team dank eines 2:1-Sieges löste. «Basel ist sicherlich eine schwierigere Aufgabe», sagt Adams mit einem Grinsen.

Das Spitzbübische steht charakteristisch für den 53-Jährigen, in diesem Fall verbirgt sich dahinter aber eine passende Anekdote: Adams weiss nämlich, wie man den FC Basel aus dem Cup wirft. Im November 1986 war es, als dem Innenverteidiger mit dem wallenden Haar im Dress des SC Kriens dieses Kunststück gelang. Der NLB-Klub gewann im alten St.-Jakob-Stadion gegen den NLA-Vertreter mit 2:1. Jörg Zemp drehte mit seinen zwei Treffern die Partie, die der Brasilianer Luiz Gonçalo früh mit dem Führungstor für den Favoriten lanciert hatte. Der spätere Tuggener Torhüter, Urs Suter, habe beim zweiten Treffer keine gute Figur gemacht, geht aus dem Matchbericht in der «Neuen Zürcher Zeitung» hervor.

Adams rechnet mit vollem Haus
Ob Adams bei nächster Gelegenheit auch als Trainer siegreich aus dem Vergleich mit Basel hervorgehen wird, darf bezweifelt werden. Die Unterschiede zwischen dem Champions-League-Teilnehmer und dem Rest der Schweiz werden mit jedem Jahr grösser. Mit grosser Sicherheit wird Adams aber Mitte September mehr Zuschauer zählen als vor fast 30 Jahren: Damals kamen gerade einmal offizielle 1500 Zuschauer ins riesige Basler Betonoval. «Ich rechne mit einem vollen Haus», sagt Adams, auf die Begegnung in Zug angesprochen.

Als der FC Basel letztmals in Zug gastierte, traf er im Cup auf den SC Cham. Im September 2009 siegte eine B-Elf um Xherdan Shaqiri mit 3:0, 5210 Zuschauer waren zugegen. In jener Saison gewann der FCB den Cup, mittlerweile steht er bei elf Erfolgen, zuletzt holte er die Trophäe im Jahr 2012 im Final gegen den FC Luzern.

Erster Sieg seit 2000
Für die Zuger ist die bevorstehende Cup-Begegnung der Lohn für eine lange Zeit des Wartens und Darbens. Der Sieg gegen Bubendorf bedeutete den ersten Erfolg in der Hauptrunde des Wettbewerbs seit 16 Jahren. Dies auch, weil manchmal schon in der Startrunde schwere Brocken warteten. Wie zum Beispiel vor elf Jahren, als mit GC das letzte namhafte Team gegen den Fusionsverein spielte und 6:2 gewann.

Für Zug 94 bringt das grosse Los auch grossen Aufwand mit sich. Nur ein Monat bleibt für die Organisation. Die grössere Aufmerksamkeit kommt dem Klub aber gelegen, hat er doch in letzter Zeit eine Kommunikationsoffensive gestartet, um das aus seiner Sicht oft missverstandene Projekt «Apollo» besser in Szene zu setzen. Jenes hat den Zuger Profifussball zum Ziel. Der Initiant dieses Projekts war Martin Blaser – heute der Marketingdirektor des FC Basel.