Der FC Stans empfängt heute Samstag (18.00, Eichli) im 2.-Liga-Spiel das Tabellenschlusslicht Nottwil. Captain Mario Schaub erklärt, warum es den Stansern momentan so gut läuft.

Eigentlich ist Mario Schaub als gnadenloser Vollstrecker im Strafraum des Gegners bekannt. Doch diese Saison nimmt der 26-Jährige im Mittelfeld einen defensiveren Part ein. «Im Sturm ist meine Lieblingsposition, aber ich habe das Gefühl, dass ich im neuen System im Mittelfeld mehr helfen kann, mehr Einfluss auf das Spiel nehme. Du hast auf dieser Position mehr Möglichkeiten, das Spiel zu organisieren», erklärt Schaub, der trotz der defensiveren Position bereits wieder bei 6 Saisontreffern steht.

Schaub, der seit dem Stanser Aufstieg 2013 in die 2. Liga bereits 35 Treffer für die Stanser erzielen konnte und seine Torquote dabei jede Saison steigerte, stellt seine persönlichen Ambitionen jedoch zurück: «Es geht nicht ums Eigeninteresse, davon bin ich mit meiner neuen Position im Zentrum weggekommen. Ich interpretiere meine Rolle nun defensiver, auch wenn es super ist, der Mannschaft mit Toren zu helfen.» Er habe nach den ersten Spielen Trainer Toni Durrer selbst anerboten, vom Sturmzentrum ins Mittelfeld zu rücken.

Dass er trotz des defensiveren Parts bereits wieder sechs Treffer erzielen konnte, zeigt die momentane Offensivstärke der Nidwaldner. Mit 26 erzielten Toren in 9 Spielen stellen die Stanser die statistisch beste Offensive der Liga. «Wir haben einen grossen Offensivdrang, jeder Spieler will ein Tor erzielen. Wir haben unser System angepasst und können so im Zentrum vielfach eine Überzahl kreieren. So kommen wir zu mehr Chancen als zuvor mit dem 4-4-2-System», erklärt Schaub den momentanen guten Lauf der Nidwaldner.

Mario Schaub: «Ich habe das Gefühl, dass ich der Mannschaft im neuen System im Mittelfeld mehr helfen kann.»

Umstellung im Sommer macht keine Probleme
Zuletzt konnten gleich zwei Kantersiege gefeiert werden. Nach dem überzeugenden 6:0-Sieg gegen Obergeissenstein folgte am letzten Wochenende ein 5:1-Auswärtssieg in Küssnacht. Mit 19 Punkten stehen die Stanser momentan auf einem Aufstiegsplatz und liegen als Zweitplatzierte nur drei Zähler hinter dem Leader aus Sarnen. Dabei dachte man im Sommer noch, dass die Mannschaft mit Neo-Trainer Durrer und einigen Veränderungen zuerst einige Zeit brauchen würde. Die Umstellung sei aber ohne Probleme vonstatten gegangen, berichtet Schaub: «Toni Durrer hatte nur eine kurze Vorbereitungszeit, um alle Spieler kennen zu lernen. Trotzdem hat er über seine Motivationsfähigkeit eine gute Nähe zum Team aufgebaut. Er setzt auf junge Spieler, spricht sehr viel mit uns und hat klare Vorstellungen. Man spürt, dass ein neuer Wind durch die Mannschaft weht.» Dabei sei vor allem die Mischung aus jungen und hungrigen Spielern sowie arrivierten Teammitgliedern ausschlaggebend, argumentiert Schaub.

Pflichtaufgabe gegen Nottwil
Morgen Samstag wartet mit Tabellenschlusslicht Nottwil eine vermeintlich leichte Aufgabe auf die Stanser. Dennoch will Schaub, der aufgrund eines Blutergusses im Oberschenkel ausfällt, die Partie nicht auf die leichte Schulter nehmen: «Wir sind der Favorit, aber ich finde, wir können uns nichts auf die vergangenen Leistungen einbilden. Wir müssen jeden Punkt holen, den wir können. Gegen Nottwil war es schon immer sehr schwierig zu spielen. Es ist eine Mannschaft, die über den Kampf und den Teamgeist kommt.»

Die Tendenz beim heutigen Gegner zeigt zudem aufwärts. Unter der Woche konnte Nottwil gegen Ägeri den ersten Saisonsieg feiern (3:0). Trotzdem dürften die Stanser klar zu favorisieren sein, vor allem wenn man die letzte Partie im IFV-Cup vor ein paar Wochen betrachtet, als die Stanser mit 5:1 gewinnen konnten. Sollten die Nidwaldner das morgige Spiel gegen Nottwil ebenfalls siegreich gestalten und auch im letzten Spiel vor der Winterpause in Ägeri reüssieren, wird in Stans früher oder später unweigerlich das Wort «Aufstieg» zum Thema werden.