Bruno Galliker, der versierte Sportchef des SC Kriens, wird im Vorfeld der Cup-Achtelfinals von einem Videojournalisten des Schweizerischen Fussballverbandes gefragt, was er denn für den SCK nehmen würde, wenn er es sich wünschen könnte: den Aufstieg beziehungsweise die Rückkehr in die Challenge League oder aber den Einzug in den Cupfinal? Galliker antwortet:

«Wir würden den Cupfinal nehmen.»

Der Hintergrund von Gallikers Aussage: Die Krienser müssen in diesem Winter für anderthalb Jahre aus ihrem geliebten Kleinfeld-Stadion ausziehen, es wird umgebaut. Geplant ist ein «Gastaufenthalt» in der Stadt beim FC Kickers. Das Stadion auf Tribschen ist allerdings nicht Challenge-League-tauglich, also müsste der SCK im Falle eines Comebacks in der zweithöchsten Liga wohl in der Swissporarena des FCL antreten, was viel höhere Kosten verursachen würde. ­Zudem sagt Galliker: «Auch wenn die Chance bei 1 Prozent steht – ein Cupfinal mit dem SC Kriens, das würde in die Geschichte eingehen.»

Brühl verlor zuletzt in Kriens 1:3
Gewitzte Experten wenden nun womöglich ein, dass der SC Kriens als allfälliger Cupsieger automatisch für den Europacup qualifiziert wäre und diese Spiele dann auch in der Swissporarena austragen müsste. Denen antwortet Bruno Galliker: «In einem solchen Falle würden wir den Mehraufwand natürlich gerne auf uns nehmen.»

Nun sollen sie heute Abend zuerst mal Brühl St. Gallen schlagen und sich unter die letzten acht Cup-Teams einreihen. Galliker erwartet im letzten Cupspiel im alten Kleinfeld-Stadion rund 1000 Zuschauer, «wenn das Wetter einigermassen mitspielt».

Die Gäste aus St. Gallen haben vor rund zwei Wochen im Meisterschaftsbetrieb in Kriens mit 1:3 verloren. Der SC Kriens ist stolzer Leader der Promotion League, Brühl auf Rang 8 noch knapp in der ersten Tabellenhälfte. Zuletzt haben die Ostschweizer übrigens gegen Köniz, den morgigen Cup-Gegner des FC Luzern, mit 1:3 verloren.

Brühl-Trainer Uwe Wegmann, ehemaliger Torschützenkönig mit dem VfL Bochum in der 2. Bundesliga und heute Inhaber einer Fussballschule in Deutschland, erinnert sich an das 1:3 in Kriens: «Wir haben zu Beginn gut mitgespielt, die Partie war ausgeglichen. Am Schluss haben die Krienser aber verdient gewonnen, weil sie mehr in das Spiel investiert haben.»

Aufgepasst auf den Brasil-Stürmer
Wegmann findet nicht, dass die heutige Partie für Brühl «das Spiel des Jahres» ist, «aber es wird auf jeden Fall wieder eine hochinteressante Partie in Kriens». So oder so: Auf den Sieger dieser Partie wartet auf alle Fälle das «Spiel des Jahres 2017», wenn Kriens oder Brühl St.Gallen im Cup-Viertelfinal (1./2. März) gegen einen Oberklassigen antreten kann.

Aber aufgepasst Kriens, und zwar auf den Brühler Topsturm mit Alessandro Riedle, Samel Sabanovic (beide Ex-GC) und dem Brasilien-Österreicher Rafhael Domingues.

«Rafina», der seit rund einem Jahr für die Brühler stürmt, hat sich diese Saison in der Promotion League bereits 5 Treffer und 5 Assists notieren lassen dürfen. Es heisst, dass er unterdessen sogar vom FC Luzern beobachtet wurde.

Schweizer Cup. Achtelfinals. Heute, 19.30: Kriens (PL) – Brühl St. Gallen (PL). Aarau – Lugano. Tuggen (PL) – Basel. – 20.15: Winterthur – Chiasso. – 20.30: Young Boys – Grasshoppers.

Donnerstag, 19.30: Köniz FC Luzern. – 20.15: FC Zürich – St. Gallen.

Mittwoch, 2. November, 19.00: Schaffhausen – Sion.

Auslosung der Viertelfinals: Sonntag, 6. November, im Rahmen des Sportpanorama (SRF 2).