Der FC Hergiswil konnte die Vorrunde nicht wie gewünscht gestalten. Die zu vielen Durchhänger schlugen denn auch auf das Gemüt von Trainer Reto Burri.

«Jetzt muss Leistung her, sonst muss ich meinen Trainerjob hinterfragen.» Eine knallharte Aussage! Zehn Jahre lang ist Reto Burri beim FC Hergiswil als Trainer tätig. Und noch nie hat er nur im Geringsten daran gedacht «das Handtuch» zu werfen. Doch die unbefriedigend verlaufene Vorrunde mit einem 7. Ranglistenplatz (19 Punkte) hat ihm schon zu denken gegeben. «Mich ärgerte die Art und Weise, wie meine Mannschaft mit so viel spielerischem Potenzial so viele Punkte verschenken konnte. Bei etlichen Partien, wie gegen Küssnacht oder Sarnen, fehlte zudem das innere Feuer und der letzte Biss, um zu gewinnen. Solche Eskapaden werde ich in der Rückrunde nicht mehr tolerieren.» Und doppelt nach: «Ein Rang zwischen sieben und zehn kann sich der FC Hergiswil mit seinen treuen Fans nicht erlauben.» Auch was die Vorbereitung auf die Rückrunde betrifft, ist der Trainer ganz und gar nicht zufrieden. «Jedes Jahr wird es schwieriger. Zu viele Absenzen wie Militär, Schule oder andere Gründe verhindern einen gezielten Aufbau. Eine professionelle Vorbereitung, wie sie ein Trainer wünscht, ist so nicht möglich. Und das ist mühsam!»

Happige Startphase
Der FC Hergiswil steigt also mit gemischten Gefühlen in die Rückrunde. Und der Start ist mit Taverne (9.), Eschenbach (4.) und Ascona (2.) auch recht happig. Hergiswils Ziel muss es sein, nach diesen drei Spielen nicht mit einem leeren Punktekonto dazustehen. Dafür soll die Hergiswiler Neuverpflichtung Kim Marolf sorgen. Für Reto Burri ist die Rückkehr des 26-jährigen Topskorers ein Glücksfall. Speziell: Er hat sich nach dem Vorrundenmatch bei Burri selber angeboten. «Nach vier Jahren beim FC Hochdorf erinnerte er sich wohl an die schöne Zeit bei uns und wollte deshalb wieder zu uns zurück», meinte Reto Burri schmunzelnd. Von ihm erhofft sich der Trainer «diejenigen Tore, welche wir in der Vorrunde trotz guter Chancen nicht erzielt haben».

Cup geniesst Priorität
Nach dem letztjährigen frühen Out will man beim FC Hergiswil im Cup wieder an die glorreichen Zeiten anknüpfen. «Der Cup hat für den Verein und mich oberste Priorität. Wir wollen nach einem Jahr Unterbruch wieder in die Hauptrunde einziehen.» Dazu muss der FC Hergiswil zu Hause zuerst die Hürde FC Subingen (Mittwoch, 23. März, 20.00) überspringen und auch noch die dritte Vorrundenpartie gewinnen. Mit dem legendären und unbändigen Cup-Ehrgeiz ist diese Zielsetzung machbar. Schafft Hergiswil den Sprung in die Hauptrunde, wird sich wohl auch der angedrohte «Handtuchwurf» des Trainers relativieren.

Der FC Hergiswil startet die Rückrunde auswärts gegen den 1.-Liga-Absteiger AC Taverne (Sonntag, 15 Uhr).